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Da isser: VW Golf, die Fünfte
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© Volkswagen AG
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Beim Fahrwerk vertraut VW vorne auf eine eine optimierte Federbeinachse; hinten kommt eine neu entwickelte Mehrlenkerachse
zum Einsatz. Die Handling- und Komforteigenschaften sollen außerdem durch die neue elektromechanische
Servolenkung profitieren. Auch die Bremsanlage wurde in nicht näher spezifierter Art überarbeitet.
Noch ein Blick unter die Haube - hier setzen die Wolfsburger weiterhin auf Direkteinspritzung, und das auch
trotz bisher mäßigen Erfolgs bei den Benzinern. Motorische Basis bleibt der 75 PS leistende Benziner mit 1,4
Litern Hubraum und konventionellem Arbeitsprinzip - eine ordentliche, wenngleich schwache und nicht sehr sparsame
Maschine. Darüber rangiert der aus dem Touran bekannte 1,6 Liter-FSI mit 115 PS. Bei den Dieseln stehen zunächst das
bekannte 1,9 Liter-Aggregat mit nun 105 PS und der neue 2 Liter-TDI mit 140 PS zur Verfügung, der ebenfalls bereits im
Touran und auch im neuen Audi A3 zum Einsatz kommt. Alle Motorisierungen erfüllen die EU4-Abgasnorm, auch die Diesel.
Von einem Rußfilter ist bisher jedoch nichts bekannt, aber anzunehmen, dass ein solcher in nicht allzu ferner Zukunft
zumindest optional angeboten wird - schließlich dürfte ein Diesel ohne Rußfilter für die Kunden schon bald
zu massivem Wertverlust führen.
Die Kraftübertragung übernimmt beim stärkeren TDI und auch beim FSI ein Sechsganggetriebe, optional ist auch eine
ebenfalls sechsstufige Automatik erhältlich. Der TDI kann darüber hinaus mit dem Direktschaltgetriebe DSG geordert werden,
das seine Premiere im Golf IV R32 feierte. Automatik und DSG werden allerdings erst Anfang 2004 verfügbar sein. Die
schwächeren Varianten werden jedenfalls zunächst mit einem Fünfganggetriebe Vorlieb nehmen müssen.
Vier weitere Motorisierungen hat VW bereits für "kurz nach der Markteinführung" angekündigt, darunter zwei FSI-Motoren
und ein SDI, der rund 75 PS aus zwei Litern leisten dürfte. Vierter im Bunde ist vermutlich der konventionelle 1,6
Liter-Vierzylinder mit 105 PS. Stärkere Aggregate und wohl auch wieder ein Sechszylinder sind erst im Verlaufe des
kommenden Jahres zu erwarten.
Einen Golf-Kombi wird es von der neuen Generation voraussichtlich nicht mehr geben, stattdessen aber eine Hochdach-Version
mit mehr Platz und Variabilität. Ob diese dann "Golf" heißen wird und inwieweit sie sich vom Touran wird abgrenzen
können, bleibt abzuwarten, ebenso wie die Neuauflage des Golf Cabrio. Die oft verkannte Bora Limousine muss sich ihrem
Image-Mangel aus Jetta- und Vento-Zeiten nun endgültig beugen und wird eingestellt, ebenso wie der sowieso überflüssige
Bora Variant. Preise für den Golf mag VW bisher nicht verraten, aber es ist anzunehmen, dass sie - zumindest
ausstattungsbereinigt - nicht über dem sowieso schon hohen Niveau des aktuellen Modells liegen werden. Das würde einen
Einstiegspreis von rund 15.300 Euro für einen dreitürigen Golf mit 75 PS bedeuten. Besser motorisierte und ausgestattete
Varianten nähern sich denn aber auch schnell der 25.000 Euro-Marke: Dass die "Generation Golf" gewillt ist, dies zu
akzeptieren, ist anzunehmen; fraglich allein, ob sie in der derzeitigen Situation dazu auch in der Lage ist.
Fazit: Große Innovationen in Design oder Technik gibt es offenbar nicht, aber auch das kann durchaus eine gute
Botschaft sein. Der Golf war immer "nur" ein gutes oder sehr gutes Auto, und ein zeit- und klassenloses dazu.
Nach dem ersten Eindruck hat sich hieran nichts geändert: Volkswagens Fünfte klingt schön. Er läuft und läuft und läuft.