500 Hybrid Turino mit 65 PS ab 22.000 Euro
Fiats neuer Verbrenner-500 ist teuer
Nach einer nicht nachvollziehbaren langen Auszeit kehrt der Fiat 500 als Verbrenner zurück. Den Anfang
macht ein Sondermodell. Es ist schön anzusehen, aber dreitürig, lahm – und auch noch teuer.
Fiat
Fröhlicher Look, trauriges Portemonnaie:
Der Fiat 500 als Verbrenner im E-Look kostet ab 22.000 Euro
Wer künftig einen Fiat 500E im Sraßenbild entdeckt, sieht vielleicht auch einen Fiat 500 ohne das E.
Nachdem der italienische Autobauer die Produktion des 2007 erschienenen 500er vor rund 15 Monaten
eingestellt hat, gibt es fortan auch eine Variante, die das neue, deutlich bessere Design des 500E
in minimal abgewandelter Form mit einem konventionellen Antrieb verbindet.
Zum Start bietet Fiat das Auto nur in einer als Sondermodell bezeichneten Variante an. Sie heißt
Torino entsprechend der Stadt Turin, wo 1957 Werk Mirafiori bereits der erste 500er gebaut wurde.
Der 500 Hybrid Torino ist exklusiv in der neuen Karosseriefarbe "Sun of Italy" verfügbar, alternativ
und gegen Aufpreis gibt es auch "Ocean Grün". Weitere Erkennungszeichen neben dem Hybrid-Logo
sind spezielle Grafiken an den hinteren Seitenfenstern: Sie zeigen die Silhouette der Mole Antonelliana,
ein knapp 170 Meter hohes Gebäude und ein Wahrzeichen der Stadt Turin.
Für den Antrieb sorgt ein 1,0-Liter-Dreizylinder aus der "FireFly"-Motorenfamilie, der mit 65 PS
so schwach ist wie kein moderner 500er zuvor. Beim Anfahren und Beschleunigen unterstützt allerdings
ein kleiner Elektromotor, über dessen Leistung Fiat sich ebenso wie zur Batteriegröße nicht äußert.
Als Normverbrauch geben die Italiener 5,3 Liter an, was ziemlich enttäuschend ist, wenn man
etwa den gerade überarbeiteten Toyota Aygo X als Vergleich heranzieht, der mit einer Systemleistung von
116 PS 3,7 Liter schafft.
Zur Serienausstattung des Fiat 500 Hybrid Torino zählen unter anderem 16-Zoll-Leichtmetallräder,
Außenspiegelkappen in Wagenfarbe, Voll-LED-Scheinwerfer, Klimaautomatik, Parksensoren hinten
sowie ein Keyless-Go-System. Im Übrigen zählt Fiat etliche Dinge auf, die sowieso gesetzlich
vorgeschrieben sind.
Wer die "perfekte Synthese aus Tradition, Innovation und italienischer Seele" (Fiat PR-Text)
haben möchte, muss mindestens 21.990 Euro auf den Tisch des Händlers blättern. Das ist ganz
schön mutig, darf hinzugefügt werden: Der (viertürige) Aygo wird voraussichtlich günstiger
starten, C3, i10 und Picanto sind teilweise deutlich kundenfreundlicher kalkuliert, und selbst
größere Modelle wie Hyundai i20, Kia Ceed und Dacia Sandero sind für weniger Scheine zu haben.
Sicher wird Fiat noch günstigere Varianten nachlegen, dennoch ist die Taktik verwunderlich, zumal
die Adaption des Verbrenners in die bisher für Elektro bekannte Hülle in Sachen Image ein
Wagnis darstellt – wenn auch mehr für den Stromer.