Sieht man von dem minimalen Minus im Juni ab, hat sich der Automarkt in Deutschland im November zum zwölften Mal
in Folge positiv entwickelt. Für das Gesamtjahr sind nun zehn Prozent Plus realistisch.
Nach dem am Freitag vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg vorgelegten Zahlen wurden im November 2011
insgesamt rund 309.000 Kfz neu in den Verkehr gebracht, darunter gut 269.000 Pkw. Dies entspricht sowohl
einem Plus im Vergleich mit dem Vormonat (+4,3/+4,2 Prozent) als auch gegenüber dem November 2010 (+3,9/+2,6 Prozent).
Die Pkw-Jahresbilanz steht einen Monat vor der Saldierung bei 2,93 Millionen Einheiten. Für das Jahr 2011 wird mit
insgesamt 3,2 Millionen Neuwagen gerechnet, das wären deutliche zehn Prozent über Vorjahresniveau. Wie bereits in den beiden
Vormonaten gab es auch im November wieder besonders viele gewerbliche Zulassungen. Ihr Anteil stieg von 61,1 Prozent
nochmals auf 62,7 Prozent. Erstmals war der Dieselanteil höher als der der Benziner. 135.194 Selbstzünder (50,2 %) waren
unter den Neuwagen. 83 reine Elektroantriebe wurden registriert.
Während der Nutzfahrzeugmarkt sich mit 15,6 Prozent weiterhin auf Wachstumskurs befindet, büßten die Motorräder 3,4
Prozent ein. In Hamburg (-7,9 %) und im Saarland (-5,3 %) war der Neuzulassungsmarkt im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern
rückläufig; Berlin machte mit +12,9 Prozent das größte Plus.
Größere Fahrzeuge liegen weiterhin im Trend. Die Gruppe der Geländewagen und SUV machte im November ein Plus von 7,1 Prozent,
die Großraum-Vans legten um 14,2 Prozent zu, und das Oberklassesegment lag sogar 14,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Dagegen
waren Kleinstwagen rückläufig (-22,0 %). Hier könnte aber durch die Einführung des VW Up demnächst Bewegung in die Klasse kommen.
Die deutschen Marken entwickelten sich im November unterschiedlich. Deutliche Zugewinne gab es bei VW (+14,3 %), Audi (+9,8 %)
und Ford (+8,4 %), geringere bei BMW (+2,7 %). Die Zulassungen der anderen deutschen Hersteller waren rückläufig. Renault/Dacia
konnte seine führende Position innerhalb der Importmarken im November weiter ausbauen. Auffallend war auch ein kräftiges
Zulassungsplus bei Kia (+77,8 %). Lancia verbuchte gar ein Plus von über 400 Prozent, zurückzuführen vor allem auf die
Übernahme von Chrysler. Über das Jahr gesehen liegen alle deutschen Marken mit Ausnahme von Mercedes (-0,1%) im Plusbereich,
Autos aus dem VW-Konzern repräsentieren nach wie vor deutlich mehr als ein Drittel des Marktes (36,7 Prozent).
Nach den ersten zwölf Monaten hat sich der Gebrauchtwagenmarkt um gut fünf Prozent über Vorjahresniveau eingependelt.
Besitzumschreibungen bei 618.500 Kfz inklusive 568.000 Pkw bedeuten auch für den November ein leichtes Plus. Wenig gefragt
sind derzeit gebrauchte Sattelzugmaschinen.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.