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Freitag, 29. März 2024
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Supersportwagen mit 525 PS / Modifizierte Designdetails / 316 km/h Topspeed

Audi R8: Bald kommt das V10-Topmodell

Siehe Bildunterschrift
Bild anklicken für Großansicht Neu ab 2009:
Audi R8 5,2 FSI V10
Audi
Es geht nichts über Hubraum – außer Hubraum. Getreu diesem umweltpolitisch fragwürdigen, sonst nach wie vor gültigen Motto hat Audi eine neue Spitzenversion des R8 auf die Räder gestellt. Der Supersportwagen ist künftig anstelle des Achtzylinders auch mit einem V10 erhältlich. Der schnellste und teuerste Audi startet im Frühling 2009. 420 PS aus 4,2 Litern Hubraum, verteilt auf acht Zylinder - es gibt schwächere Motoren als den im bekannten Audi R8, auch im Sportwagen-Genre. Das aber reicht den Mannen in Ingolstadt nicht. Angestrebt ist nämlich nicht weniger als die "Pole Position im Wettbewerb", wie die Marke gewohnt selbstbewusst formuliert.

Deswegen haben die Ingenieure dem R8 nun auch einen Zehnzylinder eingepflanzt. Es handelt sich im Prinzip um die von Audi-Tochter Lamborghini bekannte 5,2-Liter-Maschine mit Trockensumpfschmierung, die es dort auf 560 PS und im R8 auf 525 PS kommt. Die Pole Position bleibt demnach faktisch bei der Marke mit dem Stier - oder bei anderen Supersportwagen etwa aus dem Hause Mercedes/AMG.

Davon abgesehen sind die Daten des V10 höchst beeindruckend. Die spezifische Leistung beträgt 100,9 PS pro Liter Hubraum - und jedes PS muss lediglich 3,09 Kilogramm Gewicht bewegen, weil der R8 V10 in der Version mit Handschaltung nur 1.620 Kilogramm wiegt. 258 Kilo davon entfallen auf den Motor selbst, nur 31 mehr als beim V8. Damit bleibt auch die Gewichtsverteilung von 44 zu 56 Prozent konstant. Die Höchstleistung wird bei 8.000 Umdrehungen pro Minute erreicht, abgeregelt wird bei 8.700 U/min, und das maximale Drehmoment beträgt 530 Newtonmeter, die bei 6.500 Touren anliegen.

Wer die serienmäßige Launch-Control aktiviert, kann den Mittelmotor-Sportler in gerade einmal 3,9 Sekunden auf Tempo 100 katapultieren, nur 8,1 Sekunden später fliegt die Tachonadel bereits an der 200er-Markierung vorbei (in Kombination mit der sequenziell schaltenden "R tronic"). Eine passende Strecke vorausgesetzt, erreicht der R8 V10 eine Höchstgeschwindigkeit von 316 km/h - Audi pfeift auf die freiwillige Abregelung bei Tempo 250. Den Normverbrauch geben die Ingolstädter mit 13,7 Litern an - gemessen ebenfalls mit R tronic. Der Handschalter liegt rund einen Liter höher, aber Verbrauchswerte sind bei einem solchen Auto angesichts von Preis und Stückzahlen sowieso weder für die Kundschaft noch für die Umwelt entscheidend.

In punkto Design präsentiert sich der V10 nochmals eine Ecke schärfer als das bisherige Modell. Die vorderen Lufteinlässe sind ebenso wie die Lippe der Frontschürze hochglänzend schwarz lackiert. Sie weisen nur zwei statt vier Querstreben auf; die Rippen des Singleframe-Grills tragen Chromauflagen. Außerdem trägt das neue Topmodell weiter ausgestellte sideblades, breitere Schweller und ein in matter Alu-Optik gehaltenes Entlüftungsgitter am Heckfenster.

Den Kontakt zur Straße halten 19-Zoll-Räder im speziellen 10-Speichen-Y-Design mit Mischbereifung (235/35 vorn und 295/30 hinten). Zwei ovale Abgasendrohre, dunkel eingefärbte Rückleuchten und ebenfalls nur zwei Querstege in den Luftöffnungen sorgen auch am Heck für die Differenzierung bei Kennern. Die Serienausstattung ist gegenüber dem Achtzylinder um das adaptive Dämpfersystem "audi magnetic ride" und die Voll-LED-Scheinwerfer erweitert, bei denen Audi fraglos die Pole Position hält. Im übrigen ist auch das neue Topmodell eher zurückhaltend ausgestattet: Selbst Sitzheizung, automatisch abblendende Spiegel, Parksensoren, Tempomat, Navi oder Hillholder kosten beim teuersten Audi extra.

Die Markteinführung ist für das zweite Quartal 2009 vorgesehen. Wer den Supersportler, mit vollem Namen auf "Audi R8 5.2 FSI quattro" hörend, sein eigen nennen will, muss mindestens 142.400 Euro investieren. Das sind 35.000 Euro oder 333 Euro pro PS (oder der Gegenwert eines A5 Cabrio) mehr als für den V8 - aber auch 47.000 Euro weniger, als Porsche für den gleich starken, nur sechszylindrigen 911 GT3 aufruft. Die neue Konzernmutter dürfte es mit Argwohn beobachten.
text  Hanno S. Ritter
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