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Donnerstag, 28. März 2024
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Siebensitzer-Variante mit modifiziertem Design kommt im Herbst

Nissan Qashqai+2: Zwei Plätze Vorsprung

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Nissan Qashqai+2
Nissan
Während rund ein Jahr nach der Markteinführung die meisten Menschen den Namen Qashqai recherchefrei schreiben können, kündigt Nissan für den Herbst eine zweite Variante des Crossover-Modells an: Um gut 20 Zentimeter gestreckt, bietet sie mehr Raum und zwei zusätzliche Plätze in Reihe 3. Kunstwörter sind bei Autonamen nichts Besonderes, und doch geht der Trend in letzter Zeit zu immer hahnebüchener erscheinenden Konstrukten. Kia mit der Modellfamilie rund um "cee'd" und "pro_cee'd" darf als Vorreiter gelten, "Mi.To" von Alfa Romeo ist die neueste Kreation, und zwischendrin gab es den Nissan Qashqai, wohlgemerkt ohne "u" hinter dem "q", was selbst die Nissan-Pressestelle einst nicht richtig hinbekam. Das neue Modell heißt nun nicht etwa Grand Qashqai à la Renault oder Qashqai XL à la Seat, sondern Qashqai+2.

Plus Zwei ist denn auch der entscheidende Unterschied zum bekannten Modell, plus zwei Sitze im Fond nämlich, die vornehmlich für Kinder gedacht und geeignet sind. Weil aber, wie Nissan selbst formuliert, die meisten Qashqai-Kunden "kein oder ein Kind" haben oder die Nachkommen sogar bereits das elterliche Nest verlassen hätten, sind die zusätzlichen Sitzgelegenheiten nur das eine. Der zusätzliche Platz ist das andere.

So wächst die Karosserie um 21 Zentimeter auf nun 4,54 Meter Länge. Der Radstand legt parallel dazu um 13,5 Zentimeter zu. Damit auch in der dritten Reihe der Kopfraum ausreichend groß ist, wurde die Dachlinie gestreckt und am Heck neu gestaltet. Die Gesamthöhe beträgt damit 1.643 Millimeter, ein Plus von 38 Millimetern. Das Längenwachstum kommt auch den beiden vorderen Sitzreihen zugute. Während der vordere Kopfraum ein Plus von 16 Millimetern aufweist, können sich die Passagiere in Reihe zwei über einen Gewinn von zehn Millimetern freuen. Der Knieraum auf der Mittelbank verbessert sich um 23 Millimeter.

Die gestreckte Form der hinteren Türen verbessert den Einstieg zum Fond. Um den Zugang zu den Sitzplätzen sechs und sieben so einfach wie möglich zu gestalten, sind die Rückenlehnen der mittleren Reihe umklappbar, während die Bank beim Einstieg in Längsrichtung vor- und zurückgleitet. Insgesamt ist die zweite Sitzbank über einen Bereich von 10 Zentimetern einstellbar. Im Gegensatz zum Fünfsitzer lassen sich bei der neuen Version die Lehnen der Rücksitzbank dreigeteilt und im Verhältnis 40:20:40 umlegen. Die Neigung der Rückenlehnen ist neunfach zwischen 15 und 25 Grad justierbar.

Der mittlere Lehnenabschnitt dient auch als große Multifunktions-Armlehne. Sobald sie sich in der waagerechten Position befindet, kann man die beiden Cupholder oder das Staufach mit Klappdeckel und integriertem Strom-Anschluss nutzen. In aufrechter Position können die hinteren Insassen die Box als zusätzliches Staufach verwenden.

Die Lehnen der beiden Sitze in Reihe 3 lassen sich siebenfach in der Neigung einstellen und sind umklappbar, so dass eine vollkommen ebene Fläche im großen Kofferraum entsteht. Die Sitze lassen sich dabei mit einem einfachen Handgriff einzeln wegklappen, ohne die Kopfstützen zuvor entfernen zu müssen. Der Kofferraum fasst dann 500 Liter, 90 mehr als beim Fünfsitzer. Dank einer neuen Heckklappe und verbesserter Innenraumverkleidung liegt die Ladekante jetzt 13 Millimeter tiefer (77 Zentimeter), während die Kofferraumöffnung in der Breite um satte 22 Zentimeter zugelegt hat.

Im Gegensatz zu vielen anderen Siebensitzern wartet der Qashqai+2 mit einer Rollovorrichtung als Laderaumabdeckung auf. Kommen die hinteren Sitze zum Einsatz, lässt sie sich einfach abmontieren und in einem speziellen Fach unter dem Laderaumboden verstauen. So kann die Gepäckabdeckung wie auch das zusätzliche Paar Sitze immer im Fahrzeug bleiben. Die Klappe des Unterbodenfachs kann man zudem als Trennwand im Kofferraum verwenden, um so beispielsweise zerbrechliche Ladung zu sichern.

Ein Blick aufs Design: Bis zur A-Säule sind die beiden Fahrzeuge mit Ausnahme des Kühlergrills identisch. Alles was dahinter folgt, wurde für den Siebensitzer deutlich verändert. Neu gestaltet wurden etwa die vier Türen. Die Fensterrahmen am vorderen Einstieg verlaufen nun senkrechter zur neuen Dachlinie, und das hintere Paar ist sogar komplett neu - länger und ebenfalls mit quadratischeren Fensterrahmen. Damit Passagiere auf der dritten Sitzreihe eine helle und luftige Innenraum-Atmosphäre genießen können, wurden die seitlichen Heckfenster stark vergrößert. Weitere Unterschiede zwischen dem fünf- und dem siebensitzigen Qashqai betreffen die Heckklappe mit der tief nach unten gezogenen Heckscheibe und die hintere Stoßstange.

Ein jetzt serienmäßiges Feature ist das große Panoramadach aus Glas. Das Sonnendach ist beim Siebensitzer 14 Zentimeter länger und besitzt eine elektrische Blende. Ebenfalls Standard sind die Dachreling und die verdunkelten Fensterscheiben ab der B-Säule.

Bei den Motoren wiederum unterscheiden sich beide Karosserieversionen nicht. Hier wie dort gibt es die beiden Benziner mit 115 und 140 PS, von denen jedenfalls ersterer auch angesichts des Mehrgewichts von 100 Kilogramm (Radaufhängung und Bremsen hat Nissan angepasst) eher als schwächlich gelten muss. Die meisten Kunden werden sowieso zu den Dieseln greifen. Das kleinere, von Renault beigesteuerte Aggregat leistet 106 PS aus 1,5 Litern Hubraum, das größere 150 PS aus zwei Litern.

Ebenfalls bestehen bleibt die Wahl zwischen reinem Frontantrieb oder dem variabel automatisch zuschaltbaren "ALL-MODE-4x4"-System (nicht für den 1,5dCi). Die Getriebe-Palette umfasst manuelle Fünfgang- (1,6-Liter-Benziner) und Sechsgang-Schaltungen, eine Sechsgang-Automatik (4WD 2,0 dCi) sowie das CVT (Continuous Variable Transmission) für den großen 4WD-Benziner, das entweder ein stufenloses Schalten ermöglicht oder im halbautomatischen Modus mit sechs Gängen betrieben werden kann.

Marktstart für den Qashqai+2 ist im Herbst. Was die zusätzlichen Zentimeter zusätzlich kosten, mag Nissan noch nicht sagen.
text  Hanno S. Ritter
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