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ARCHIVCFK-Teile aus USA für das elektrische »Megacity Vehicle«
BMW und SGL bauen Carbonfaser-Werk in den USA
Die SGL Group und BMW werden über ihr Joint Venture in den USA ein neues Werk zur Herstellung von Carbonfasern errichten,
mit dem das künftige "Megacity Vehicle" gebaut wird. Für die erste Ausbaustufe sollen 100 Millionen US-Dollar investiert
und 80 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, teilten die Unternehmen auf einer Veranstaltung mit.
Für die Entscheidung, das neue Werk in Moses Lake zu bauen, seien die Verfügbarkeit von regenerativer Energie aus Wasserkraft
sowie wettbewerbsfähige Energiekosten im Bundesstaat Washington maßgebliche Faktoren gewesen, heißt es. Günstige
Infrastruktur- und Steuerbedingungen, bereits vorhandene Energieversorgungsunternehmen sowie die Verfügbarkeit von
qualifizierten Arbeitskräften und eine sehr konstruktive Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden wurden als weitere Faktoren genannt.
Für die Herstellung von Carbonfaser-Verbundwerkstoffen sind mehrere Arbeitsschritte erforderlich. Das dazu benötigte Vorprodukt,
ein Precursor auf Basis von Polyacrylnitrilfasern (PAN), wird von dem Joint Venture zwischen der SGL Group und dem
japanischen Unternehmen Mitsubishi Rayon (MRC) in Otake, Japan, produziert. Im nächsten Schritt werden die
PAN dann in Moses Lake zu den eigentlichen Carbonfasern verarbeitet.
Aus diesen wiederum entstehen am zweiten Standort des Joint Venture in Wackersdorf leichte Carbonfaser-Gewebestrukturen. Diese
bilden das Ausgangsmaterial für die Herstellung von CFK-Bauteilen und -Komponenten im BMW-Werk Landshut. Die Endmontage des
elektrisch angetriebenen "Megacity Vehicles", das voraussichtlich ab 2013 unter einer Submarke verkauft werden soll, wird wie
bereits berichtet in Leipzig erfolgen. Die Nutzung solcher Werkstoffe sei ein Meilenstein in der nachhaltigen Mobilität,
sagte BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner.
Das erst im Oktober letzten Jahres gegründete Joint Venture verfügt über zwei Standorte, einen in den USA (SGL Automotive
Carbon Fibers LLC) und einen in Deutschland (SGL Automotive Fibers GmbH & Co. KG). SGL hält 51 Prozent der Anteile,
BMW 49 Prozent.
text Hanno S. Ritter
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