90 Prozent Preisaufschlag in zwölf Jahren
VW Amarok Dark Label: Der Preis erklärt vieles
Das "Dark Label" ist zurück: VW Nutzfahrzeuge bietet den Amarok jetzt in einer neuen Variante an, die es ähnlich
schon vor einem Dutzend Jahren beim Vorgänger gab. Der im Vergleich unglaubliche Preis des Modells erklärt anschaulich,
warum der Ur-Amarok so viel öfter zu sehen war.
Volkswagen
Bullig, groß, schwer und teuer:
VW Amarok "Dark Label" V6 TDI 4Motion
Der VW Amarok ist neuerdings als "Black Label" bestellbar. Es handelt sich neben "Style" (Basis) und den Topversionen "PanAmericana"
(Offroad-Styling) und "Aventura" (Exklusiv-Styling) um eine zusätzliche vierte Variante des 5,35 Meter langen Pick-ups.
Optisch gibt sich der respektive das "Dark Label" an seiner Beschriftung und seinen 20-Zoll-Leichtmetallfelgen in mattschwarz
zu erkennen. Auch die Frontschürze und der Kühlergrill sowie der Unterfahrschutz sind in Schwarz gehalten, dazu seitlich
die Schriftzüge, die Privacy-Verglasung mit dunkel ausgeführten hinteren Seitenscheiben, außerdem die B-Säulen und die Dachreling,
die Außenspiegelgehäuse und die Trittstufen sowie die Türgriffe und der Heck-Stoßfänger. Die Rückleuchten sind abgedunkelt,
die Heckscheibe ebenso, und der Bügel über der Ladefläche, die sog. Stylingbar ist natürlich auch mattschwarz ausgeführt.
Das Prinzip setzt sich im Innenraum fort. Stichworte hierzu sind Sitzbezüge in dunklem "ArtVelours", Türverkleidungen,
Mittelkonsole, Dachhimmel und Dark-Label-Emblem am Lenkrad.
Gab es den Vorgänger noch in diversen Motor-, Getriebe- und Antriebskombinationen, so kommt jetzt wie bei der gesamten Baureihe
in Deutschland ausschließlich der V6-TDI mit 240 PS Leistung und 600 Newtonmetern Drehmoment zum Einsatz, der an eine
10-Gang-Automatik und Allradantrieb gekoppelt ist.
Wer das Dark-Label-Konzept mag, wird sich die Augen reiben, denn als Exterieurlackierung hat VW Nutzfahrzeuge keinesfalls
nur Schwarz im Köcher: Auch zwei weitere Optionen in Dunkelgrau und "Bright Blue" sind verfügbar, Metalliclack ist Standard.
Silber oder Weiß wie einst 2013 gibt es aber nicht.
Während der Amarok Style ab 64.500 Euro zu haben ist, kostet der darauf aufbauende Dark Label ab 68.470 Euro. Ein Preisvorteil
ist mangels regulärer Bestellbarkeit der meisten Optionen nicht ausrechenbar, jedenfalls die großen Räder schlagen sonst mit gut
1.000 Euro zu Buche.
Sowohl der Motor als auch das Getriebe stammen von Ford – wie überhaupt der Amarok auf dem Ford Ranger basiert und auch
zusammen mit diesem in Südafrika produziert wird. Doch das dürfte nicht der Hauptgrund dafür sein, dass man den Amarok II
auf der Straße gefühlt nicht halb so oft sieht wie seinerzeit die erste, in Hannover entwickelte und gebaute Generation.
Vielmehr ist es die Preisspirale, die VW hier schamlos dreht: Einen Amarok I Dark Label (ja, mit 18-Zoll-Rädern, Vierzylinder
und Hinterradantrieb) gab es 2014 ab ... 36.300 Euro. Das ist kein Tippfehler: Fast 90 Prozent Aufschlag in zwölf Jahren,
da bekommt selbst die Inflationsrate Schnappatmung.