|
Bald mit 4,5 Liter |
Volkswagen |
Verbrauch: VW Passat TDI |
Der Titel des sparsamsten Mittelklasse-Autos ändert sich derzeit häufig. Nach dem gerade erfolgten Wechsel
von BMW zu Audi zu BMW steht ab Mitte August wieder ein Volkswagen mit an der Spitze. Im Herbst folgt eine
weitere Variante – sparsam wie nie.
Mit BlueMotion ist das bei VW so eine Sache, ändert sich doch gerade weitgehend unbemerkt die komplette
Nomenklatur. "BlueMotion Technology" kennzeichnet neuerdings besonders sparsame Varianten normaler Modelle,
die nicht mehr unbedingt einen Diesel unter der Haube haben müssen. Den reinen Zusatz "BlueMotion" dürfen
künftig nur noch äußerst sparsame Modelle tragen - äußerst im Sinne von noch sparsamer als besonders sparsam.
Im Zuge dieser Umstellung hat VW in den letzten Wochen und Monaten alle bisherigen BlueMotion-Modelle
auf "BlueMotion Technology" umbenannt, was für jene, die sich nicht tagtäglich damit auseinandersetzen,
etwas bis ziemlich verwirrend sein dürfte, zumal die entsprechende Dachmarke "BlueMotion Technologies"
heißt. Gleichzeitig stehen zwei echte BlueMotion-Modelle vor dem Start.
Die Einführung startet mit dem Passat, den es - um die Verwirrung komplett zu machen - in beiden Varianten
geben wird. Beim Motor steht wie erwartet jeweils ein Wechsel von dem Zweiliter-TDI mit 110 PS auf den
1,6 TDI mit 105 PS bevor, was in punkto Laufkultur, Haltbarkeit und Kraftentfaltung nicht unbedingt ein Vorteil ist.
Technisch erhält das Auto zusätzlich zu den bisherigen Sparmaßnahmen wie Start-Stopp-System, Leichtlaufreifen,
Aerodynamik-Feinschliff, modifizierter Motorsteuerung, abgesenkter Leerlaufdrehzahl und längerer
Getriebeübersetzung für die Gänge 4 bis 6 auch eine Bremsenergie-Rückgewinnung (Rekuperation).
Das Ergebnis: Nur noch 4,5 Liter im kombinierten Norm-Mittel lautet der neue Verbrauchswert, das sind 0,4
Liter oder gut acht Prozent weniger als bisher. Aber es geht auch noch sparsamer, und das ist die Stunde des
kommenden "echten" BlueMotion, der im Herbst erscheint: Mit 4,3 Litern erreicht er eine Region, die noch
vor nicht allzu langer Zeit höchstens Kleinwagen vorbehalten war. Der Passat BlueMotion wird sich auch optisch
im Innen- und Außendesign von den Serienmodellen abheben und mutmaßlich nicht (wie der Passat mit BM-Technology)
mit allen Ausstattungslinien und Extras kombinieren lassen. Bilder liegen noch nicht vor.
Zum Vergleich: Vor gerade einmal zwei Jahren verbrauchte ein gleichstarker Passat Variant 1,9 TDI
mit Rußfilter noch 5,9 Liter im Schnitt, das ist mehr als 25 Prozent Fortschritt - sage da noch einer,
die deutschen Autobauer seien nicht innovativ.
Noch im Herbst wird wie bereits berichtet auch der Golf BlueMotion folgen, der mit dem gleichen Motor 3,8
Liter erreichen soll, im ersten Halbjahr 2010 dann der Polo BlueMotion: 3,3 Liter sind angepeilt, für Vortrieb
sorgt hier ein ganz neuer Dreizylinder-Diesel mit 75 PS aus 1,2 Litern Hubraum.