Porsche bekennt sich zum Stammsitz Zuffenhausen. Auf dem im Frühjahr zugekauften Dürr-Areal wird der Sportwagenbauer
eine neue Lackiererei errichten. Offenbar erwarteten Vorbehalten aus der Bevölkerung gegenüber dem Projekt begegnet
das Unternehmen mit einer peinlichen Selbstverständlichkeit.
Vertreter der Porsche-Bauabteilung haben heute im Stuttgarter Gemeinderat den Ausschuss für Umwelt und Technik
über die Pläne des Unternehmens informiert. Die geplanten Investitionen belaufen sich auf rund 200 Millionen Euro.
Die neue Anlage soll mit einem Investitionsvolumen von 200 Millionen Euro auf dem Areal der Dürr AG entstehen, in
direkter Verlängerung des Porsche-Werks 1, parallel zum dortigen Bahndamm. Das Areal war wie berichtet im Frühjahr
dieses Jahres von Porsche erworben worden. Mit den Bauarbeiten soll im Herbst 2008 begonnen werden, die Inbetriebnahme
ist für 2011 vorgesehen. Dann sollen im Zweischichtbetrieb täglich 170 Fahrzeuge lackiert werden; das Konzept
erlaubt aber auch einen Dreischichtbetrieb. Die neue Anlage soll für einen Übergangszeitraum parallel zur vorhandenen
Lackiererei betrieben werden.
Mit der Entscheidung werde nicht nur der Wachstumskurs weiter abgesichert, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil
der zwischen Vorstand und Betriebsrat im Juli 2005 geschlossenen Standortsicherungsvereinbarung für Zuffenhausen
umgesetzt, sagte Porsche-Chef Wendelin Wiedeking.
Vertreter von Porsche haben auch den Bezirksbeirat von Zuffenhausen über das Projekt informiert. Außerdem plant
der Autobauer eine spezielle Informationsveranstaltung für die Anwohner im Stuttgarter Stadtteil Neuwirtshaus Ende
Januar 2008. Offenbar erwartet das Unternehmen Vorbehalte aus der Bevölkerung. Da vergaloppiert sich dann selbst
die sonst so stilsichere Porsche-Presseabteilung ins Banale: Fest stehe schon heute, lassen sie die PR-Mannen
wissen, dass die Anlage dem neuesten Stand der Technik entsprechen und "sämtliche gesetzlichen Auflagen erfüllen"
werde.
Hinweis, 23.10.2023:
Dieser Artikel erschien ursprüngich mit einem Luftbild des Areals, das uns die Porsche AG für journalistische Zwecke unentgeltlich
und ohne Auflagen zur Verfügung gestellt hatte. Mehr als 15 Jahre später hat uns der Rechteinhaber für die Verwendung des Bildes
abgemahnt und hohe Schadenersatzforderungen und Anwaltskosten geltend gemacht. Wir halten das gegenüber uns als Kleinstunternehmen
für nicht verhältnismäßig, unanständig und vermeidbar. Porsche hat sich trotz ausdrücklicher Bitte nicht zu dem Sachverhalt
geäußert. —Red.