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Donnerstag, 28. März 2024
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Alle Einzelwertungen im Überblick

ADAC-Pannenstatistik 2006: Deutsche sind spitze

Siehe Bildunterschrift
Nach jedem Einsatz ADAC
führen die "Gelben Engel" genau Buch
Während sich in der öffentlichen Meinung so allmählich die Aussage, die Japaner im Allgemeinen und Toyota im Besonderen bauten die zuverlässigsten Autos, manifestiert, ist dies in der Realität schon längst wieder Geschichte. Bereits im vierten Jahr in Folge haben die deutschen Autobauer in der ADAC-Pannenstatistik gut abgeschnitten. Nicht weniger als 3,88 Millionen Mal rückten die "Gelben Engel" des ADAC im Jahr 2006 zu Pannenfällen aus. Nach verrichteter Arbeit wurde jeweils genau Buch geführt, nicht zuletzt über die betroffenen Automodelle. Wer dieses jetzt veröffentlichte jährliche Zahlenwerk studiert, findet deutsche Autobauer als Sieger in sieben von acht Fahrzeugklassen.

Mit Ausnahme der "Minivan"-Klasse, in der Mazda und Mitsubishi gemeinsam führen, kommen die restlichen sieben Klassensieger von Audi, Mercedes, BMW und Volkswagen. Bei den Kleinst- und Kleinwagen führt erneut der inzwischen eingestellte Audi A2 vor dem BMW Mini und dem Renault Modus. In der Kompaktklasse führt der BMW 1er vor dem Vorjahressieger Mazda 323 und dem Audi A3; der Namensgeber der Klasse - VW Golf - folgt auf Rang 4. In der Mittelklasse hat das 2005er-Siegertrio die Plätze getauscht. Audi A4, Mercedes C-Klasse und BMW 3er heißt jetzt die Rangfolge.

Audi entscheidet mit dem A6 auch die Obere Mittelklasse inkl. Oberklasse für sich, gefolgt von der Mercedes E-Klasse, die sich langsam, aber kontinuierlich vom Qualitätsdebakel erholt, und der BMW 5er-Reihe. Bei den Sportwagen/Cabrios - einem nur vier Fahrzeuge umfassenden Feld - führt der Mercedes CLK vor BMW 3er-Cabrio, Mercedes SLK und Peugeot 206 CC. Bei den Geländewagen haben BMW X3 und Mercedes ML den Toyota RAV4 auf Platz drei verdrängt. Bei den dieses Jahr in klein und groß unterteilten Vans siegen die nicht mehr angebotenen Modelle Mazda Premacy und Mitsubishi Space Star vor VW Touran und Caddy in der ersteren und VW Sharan und die zusammengefasst gewerteten T4/T5-Modelle in der zweiteren Gruppe.

Die geringste Pannenhäufigkeit errechneten die Statistiker für die 2006er-Modelle von Smart Forfour (0,9 Pannen je 1.000 Autos gleichen Typs und Jahrgangs), Opel Sigtnum (1,0), BMW X3 und Mercedes SLK (je 1,2) sowie Fiat Punto und 1er-BMW (je 1,6). Schlusslichter über alle Klassen hinweg sind insbesondere ältere Renault-Modelle nahezu aller Klassen, die sich allerdings ebenfalls klassenübergreifend deutlich verbessert haben.

Als Pannenquelle Nummer eins (460.876 Fälle) wurde wieder einmal die Batterie geortet. Reifenpannen waren 135.645-mal der Grund, den ADAC zu Hilfe zu rufen. Bezogen auf Baugruppen entfielen über die Hälfte der Pannen auf Zündung und Elektrik. Es folgen Probleme mit dem Motor (7,9 Prozent), Rädern und Reifen (6,7 Prozent), Einspritzanlagen (6,6 Prozent), Kühlung und Heizung (6,0 Prozent) und dem Kraftstoffsystem (5,9 Prozent).

Die genauen Wertungen sind den verlinkten Infogrammen zu entnehmen. Bitte beachten Sie dazu die folgenden methodischen Hinweise: In die Wertung für die ADAC-Pannenstatistik kommen ein- bis sechsjährige Autos, die mindestens drei Jahre lang im wesentlichen unverändert gebaut wurden und zumindest in einem Jahr 10.000 Neuzulassungen erreichten. Fällt die Zulassungszahl in einem Jahr unter 7.500, wird dieses nicht gewertet. Je niedriger der Durchschnitt der Platzziffern in den jeweiligen Jahren ist, umso weiter vorne liegt das Modell im Gesamtergebnis. Die farbige Bewertung ergibt sich aus der Spanne der Pannenzahlen des jeweiligen Jahres in der Klasse; für jedes Zulassungsjahr wird also eine individuelle Rangfolge erstellt.

In die Statistik fließen ausschließlich technisch bedingte Pannen ein, die zum Liegenbleiben führen. Das Aussperren, Kraftstoff- oder Ölmangel oder dergleichen werden nicht gewertet, wohl aber leere Batterien. Zu beachten ist schließlich, dass die Statistik nicht die absolute, objektive Pannenhäufigkeit wiedergibt, sondern die Häufigkeit, mit der die Club-Helfer zu Pannen an den jeweiligen Modellen gerufen wurden. Unterschiede können sich daraus ergeben, dass nicht jeder ADAC-Mitglied ist und/oder den ADAC zu Hilfe ruft und auch dadurch, dass sich etwa möglicherweise ein Fiesta-Fahrer bei einer Panne eher selbst helfen kann und/oder will als derjenige im Siebener-BMW. Die Datenbasis stellen 1,95 Millionen Pannenberichte.
text  Hanno S. Ritter
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