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Neu: Audi A5 |
Audi |
Über zehn Jahre hat Audi kein Coupé mehr im Programm – gehabt. Mit dem neuen A5 setzen die Ingolstädter ihre
Produktoffensive fort, schließen diese Lücke und machen BMW 3er und Mercedes CLK das Leben schwer. Wer Audi mag,
wird den A5 lieben.
Die neue Mitte zwischen A4 und A6 vertraut im Wesentlichen auf die typischen Audi-Kennzeichen der letzten Jahre:
Fein austariertes Design in einer Mischung aus Sachlichkeit, Eleganz und Selbstbewusstsein gepaart mit einem hochwertig
anmutenden und ausgeführten Innenraum.
In punkto Außengestaltung nimmt der als Viersitzer ausgelegte Zweitürer Anleihen an der Studie Nuvolari quattro aus
dem Jahr 2003. Der erste Eindruck ist der eines großen, stämmigen Autos, wobei die Außenlänge von 4,63 Metern
nicht aus dem Rahmen fällt - der Mercedes CLK misst zwei Finger mehr. Während der große "Singleframe"-Kühlergrill
an der Front inzwischen kaum noch auffällt, ziehen beim A5 die Rechteck-Scheinwerfer die Blicke auf sich - vor allem, wenn
der Kunde das "Xenon plus"-Licht ordert, das mit seiner horizontalen LED-Leiste für das Tagfahrlicht
auffällt.
Die Seitenansicht wird bestimmt durch das, was man bei Mercedes "Charakterlinie" nennt - eine hier besonders filigran
ausgeführte Sicke, die weder gerade noch nach hinten ansteigend, sondern eher wellenförmig und die Radhäuser betonend
verläuft - gerade so, als habe man ein Nischenmodell britischer Herkunft vor sich. Auffällig ist auch der für
einen Fronttriebler mit Reihenmotor geringe vordere Überhang - die neue Plattform alias "modularer Längebaukasten"
machts möglich: Getriebe und Differential tauschen den Platz, der Motor wandert etwas nach hinten und sorgt so
auch für weniger Kopflastigkeit in der Gewichtsverteilung.
Zusammen mit den breiten, geteilten Heckleuchten und Details wie der Chromeinfassung der Fensterlinie, der kräftigen,
trapezförmigen C-Säule oder den Spiegelblinkern, die den anderen Herstellern wieder einmal zeigen, wie schön man so
etwas integrieren kann, ergibt sich ein ebenso stimmiges wie elegantes Bild.
Wenn die Ingolstädter in den Unterlagen zum Auto schreiben, die "ebenso progressive wie stilsichere Formensprache" von
Audi finde im A5 einen neuen Höhepunkt, scheint dies gar nicht so abwegig zu sein. "Der Audi A5 ist das schönste Auto,
das ich jemals entworfen habe", ist Walter de'Silva, inzwischen zum VW-Konzern-Designchef beförderter Audi-Designchef,
überzeugt.
Das Interieur orientiert sich am A6 und Q7, was insbesondere die tropfenförmige Ausgestaltung der beiden sekundären
Instrumente, den oben liegenden MMI-Bildschirm und die elektro-mechanische Parkbremse bedeutet. Neu für Audi und auch
sonst selten zu sehen sind die Runduhren für Drehzahl und Geschwindigkeit, deren Zeiger in der Nullstellung senkrecht
nach unten zeigen - ein dezenter Hinweis auf Sportlichkeit. Ebenfalls neu für Audi ist der bartlose Schlüssel, wie
man ihn aber etwa von Mercedes schon länger kennt.
Der Kofferraum fasst 455 Liter - und auch Audi kann es nicht lassen, dass in die gealterte Lifestyle-Einheit
umzurechnen: Dank der Breite von einem Meter passten auch "gut gefüllte Golfbags" quer hinein, verspricht der
Autobauer, der sonst so um ein junges, sportliches Image bemüht ist. Die Heckklappe öffnet automatisch.
Motorseitig stehen zunächst vier Direkteinspritzer-Aggregate zur Verfügung. Basismodell ist der neue Vierzylinder-Turbo
mit 170 PS aus 1,8 Litern Hubraum. Mehr Kraft und Prestige bietet der aus anderen Baureihen bekannte
3,2-Liter-Sechszylinder, der um zehn auf 265 PS erstarkt ist, aber gleichzeitig fast einen Liter sparsamer agiert als
in A4 oder A6.
Ebenfalls ein Leistungsplus gibt es bei den Dieseln. Der beliebte Dreiliter-TDI bringt es nun auf 240 statt 233 PS und
liegt im Verbrauch mit 7,2 Litern ebenfalls unter den Vorgaben der Baureihen-Brüder. Die kleinere 2,7-Liter-Variante
kommt jetzt auf 190 statt 180 PS.
Die beiden kleineren Maschinen sind an Frontantrieb gekoppelt, die stärkeren gibt es nur in der Allradversion. Als
Kraftübertragung dient ein manuelles Sechsganggetriebe und (nur) im Falle des 2,7 TDI und 3,2 FSI auch die "multitronic",
die im manuellen Modus nun acht Fahrstufen bietet.
Bereits zu Beginn steht auch die besonders potente S-Variante zur Verfügung. 354 PS leistet der Achtyzlinder aktuell und
hält damit vorerst Respektabstand zum V10 des A6 mit seinen 435 PS. Äußerliche Erkennungszeichen sind der platingrau
lackierte Kühlergrill mit markanten vertikalen Chromeinlagen, stärker ausgeformte Stoßfänger und Aluminium bzw. Alu-Look
an Lufteinlassgittern bzw. Außenspiegelgehäusen. Eine vierflutige Abgasanlage, Schwelleraufsatzleisten, 18-Zoll-Räder
mit 245/40er-Bereifung, das serienmäßige Xenon-Licht mit LED-Tagfahrleiste und schwarz lackierte Bremssättel machen den
S5 überdies leicht identifizierbar. Im Innenraum gibt es u.a. graue Ziffernblätter und elektrisch verstellbare
Sportsitze.
Details zu Preisen und Ausstattung liegen noch nicht vor, dürften aber in Kürze folgen, nimmt Audi doch Bestellungen
bereits ab dem 6. März entgegen. Ausgeliefert wird ab Juni, nur die Vierzylinder-Kunden müssen noch bis Herbst warten.
Dann bzw. genauer schon im Spätsommer zur IAA im September wird sich auch der neue A4 in natura zeigen. Man darf gespannt
sein.