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Fertigung in Brüssel? Audi A1 [M] |
Reichel |
Für einen Teil der Beschäftigten im VW-Werk Brüssel gibt es möglicherweise Hoffnung: Nach der jüngsten Ankündigung,
die Golf-Produktion abzuziehen, stellt der Konzern jetzt in Aussicht, das künftige Audi-Einstiegsmodell A1 in
Belgien zu fertigen.
Bis zu 3.000 Menschen könnten dann an dem Standort beschäftigt werden und weit mehr als 100.000 Fahrzeuge pro Jahr
bauen, hieß es nach einem Spitzengespräch zwischen VW-Aufsichtsratschef Piech und dem designierten neuen VW-Konzernchef
Winterkorn mit dem belgischen Ministerpräsidenten Guy Verhofstadt am vergangenen Freitag.
Erstmals bestätigte Audi damit offiziell die seit geraumer Zeit kursierenden Gerüchte um ein neues
Einstiegsmodell
und dessen Bezeichnung A1, nicht A2. Voraussetzung für eine Produktion in Brüssel sei, dass sich diese "wirtschaftlich
darstellen" lasse und dass gemeinsam mit der belgischen Regierung und den Arbeitnehmervertretern eine
Überbrückungslösung für die betroffenen Mitarbeiter bis zum möglichen Produktionsbeginn gefunden werde. Während die
Golf-Fertigung bereits 2007 auslaufen soll, wird der A1 frühestens 2009 in Serie gehen.
"Wir werden in den kommenden Wochen mit allen Beteiligten darüber intensiv verhandeln. Ich bin zuversichtlich, dass
wir Wege finden werden", sagte Winterkorn, der der momentan streikenden Belegschaft signalisierte, dass er die
Wiederaufnahme der Produktion als Voraussetzung für weitere Verhandlungen ansieht.
In Brüssel arbeiten derzeit rund 5.400 Menschen für VW, von denen Medienberichten zufolge bis zu 4.000 von der
Einstellung der Golf-Fertigung betroffen sind. VW nannte insoweit keine offiziellen Zahlen.