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Neu ab Frühjahr 2007: Fiat Bravo |
Fiat |
Mit Fiat geht es seit einiger Zeit wieder bergauf, zumal in Deutschland: Panda und der neue Grande Punto sind
vernünftige Autos. Die Tendenz dürfte sich fortsetzen, denn im kommenden Jahr erhält auch der eher stillose
Stilo einen Nachfolger – unter altem Namen. Erste Eindrücke.
Eine dicke Lippe gehört zum Geschäft, und Fiat trug beim Stilo mächtig auf - vom "best-in-class"-Anspruch war 2001
die Rede. Und auch fünf Jahre später wird mächtig dick aufgetragen: Der neue Bravo solle im wichtigsten europäischen
Marktsegment, also der Kompaktklasse, zum "Bezugspunkt" werden und "den Ton angeben", schreibt der Autobauer in den
ersten Infos.
Das dürfte aller Voraussicht nach erneut nicht gelingen, schließlich sind da bereits Golf, Astra, Focus und andere
etabliert. Dennoch darf dem neuen Modell eine im Vergleich zu bisher rosige Zukunft vorausgesagt werden - und das hat
im Wesentlichen einen Grund: Das Design. Der Bravo nämlich hat das, was der Stilo nie hatte - Stil. Ein bisschen Alfa
mag man erkennen, einen Hauch von Seat, vor allem aber einen Grande Punto, der nochmals grander ausgefallen ist.
Das Auto wirkt den ersten Bildern nach zu urteilen sowohl von vorne als auch von hinten stimmig und aus einem Guss
gezeichnet. Da ist nichts, was polarisieren könnte, und auch nichts, was langweilt oder das oft bemühte Wort "spießig"
auch nur ansatzweise ins Gehirn bringt - und angenehmerweise hat Fiat auch auf übertriebenen Sport-Habitus verzichtet.
Kennzeichen sind im Wesentlichen eine stark ansteigende Fensterlinie mit Chromkante, liebevoll gezeichnete Scheinwerfer,
ein kleiner, nahezu senkrechter Kühlergrill à la Grande Punto und die stark eingezogene Heckscheibe. Die ausgeprägte
Schulterlinie des Stilo ist Geschichte - außer vielleicht bei Volvo sieht sie nie gut aus. Dazu gibt es Bügeltürgriffe
in Kontrastfarbe à la Renault, einen unsichtbaren Heckklappengriff, schön modellierte Radhäuser und eine vernünftige
Wischergeometrie am Heck. Ein vorderes Dreiecksfenster mit stehenden Außenspiegeln wie beim kleinen Bruder gibt es nicht, was kein Nachteil sein muss. Lediglich die nur einzeln vorhandene Rückfahrleuchte und der Verzicht auf seitliche
Schutzleisten enttäuschen etwas.
Gab es den Stilo noch als Fünf- und besonders sportlich platzierten Dreitürer, gibt Fiat dieses Marketing-Konzept jetzt
schlauerweise wieder auf: Fünf Türen sind Standard. Mit einer Länge von 4,34 Metern übertrifft der Bravo den Grande Punto
um rund 34 Zentimeter und einen VW Golf um derer 14. Breite (1,79 Meter) und Höhe (1,49 Meter) liegen ebenfalls etwas
über Golf-Niveau. Dies gilt auch für den Kofferraum, der 400 Liter schlucken können soll und damit fast 15 Prozent mehr
als der Platzhirsch der Klasse.
Motorseitig werden zum Verkaufsstart einerseits die bekannten 1,9-Liter-Diesel in den Leistungsstufen 120 und 150 PS
sowie der 90 PS-Diesel mit 1,4 Litern Hubraum und andererseits eine neue Baureihe von Benzin-Turbomotoren namens T-JET
angeboten. Letztere leisten aus nur 1,4 Liter Hubraum 120 und 150 PS und sollen besonders sparsam sein.
Premiere feiert der neue Bravo am 29. Januar in Rom; die Markteinführung soll in den Wochen danach europaweit anlaufen.
Erst dann wird es auch weitere Details und Bilder geben. Schöne Aussichten darf man schon jetzt attestieren - für
Fiat-Fans ebenso wie für die Marke selbst, die schon seit Jahren nicht mehr so wenig Sorgen um den Absatz haben muss
wie jetzt. Bravo!