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Wenn die "Gelben Engel" |
ADAC |
ausrücken, wird genau Buch geführt |
Nicht weniger als 3,75 Millionen Mal rückten die "Gelben Engel" des ADAC 2005 zu Pannenfällen aus. Nach verrichteter
Arbeit wurde jeweils genau Buch geführt, nicht zuletzt über die betroffenen Automodelle. Dieses jährliche Zahlenwerk
liegt nun vor.
Die Zeiten, in denen Autos aus Fernost in dem Zahlenwerk den deutschen Herstellern das Fürchten gelehrt haben, sind
offensichtlich jedenfalls zunächst vorbei. Im dritten Jahr in Folge konnten die deutschen Hersteller ein gutes
Ergebnis einfahren, wenn auch 2005 nur vier statt fünf Siege in sieben Klassen unter dem Strich stehen.
Bei den Klein(st)wagen führt erneut der Audi A2 vor dem Mini, während der Toyota Yaris von Rang 3 auf 4 rutschte und
dem Honda Jazz (Vorjahr: Platz 7) den Vortritt lassen musste. Zwei "Neueinsteiger" haben auch gleich die rote Laterne
erobert: Der Mazda2 mit Problemen im Motormanagement und undichter Kühlmittelpumpe sowie der Hyundai Getz. Ebenfalls
noch weit unten im Ranking stehen Fiat Punto und Citroën C3.
In der Unteren Mittelklasse gewinnt der Mazda 323 vor dem VW New Beetle und dem Honda Civic, Audi A3 und VW Golf folgen
auf Rang 4 und 5. Die Vorjahressieger Mercedes A-Klasse, Ford Focus und Toyota Corolla fielen ins Mittelfeld zurück. Das
Tabellenende hat der Fiat Stilo von der Vorgänger-Baureihe Bravo/Brava übernommen. Die Renault-Modelle Kangoo und Mégane
sind nach wie vor unten in der Tabelle zu finden, allerdings mit positiver Tendenz ab dem Baujahr 2003 klar - die damalige
Qualitätsoffensive zeigt offensichtlich Erfolg.
In der Mittelklasse geht der Sieg nach ebenfalls erfolgreicher Nachbesserung in punkto Elektronik an die Mercedes
C-Klasse, gefolgt von den wichtigsten Mitbewerbern 3er-BMW und Audi A4. Der Vorjahressieger Mazda 6 fiel durch die
etwas schwächeren jüngeren Baujahre auf Rang vier zurück. Schlusslicht bleibt trotz deutlichem Aufwärtstrend der
Renault Laguna.
In der Wertung der Oberen Mittel- und Oberklasse bleiben die drei Erstplatzierten gegenüber dem Vorjahr gleich: Das
Feld wird angeführt vom Audi A6 vor Mercedes S- und der viel gescholtenen E-Klasse. Auch Platz 5 (BMW 5er) und 6 (Volvo
60/70/80) bleiben konstant. Bei den Cabrios führt der offene 3er-BMW vor Mercedes SLK und CLK, bei den Geländewagen der
Toyota RAV4 vor Mercedes M-Klasse (Platztausch) und BMW X5. Die Auswertung bei den Vans sieht zwei Japaner an der Spitze
(Mazda Premacy und Mitsubishi Space Star), gefolgt vom VW-Bus und dem Opel Meriva. Auffallend schlecht ist hier nach wie
vor die Mercedes V-Klasse, die der ADAC gemeinsam mit Vito und Viano erfasst.
Die geringste Pannenhäufigkeit errechneten die Statistiker für die 2005er-Modelle von Smart Fortwo (1,1 Pannen je 1.000
Autos gleichen Typs und Jahrgangs), VW T4/T5 (1,4) und Mercedes SLK (1,9), die höchste für 2001er Opel Omega (66,2),
2002er Renault Mégane (65,8) und Renault Kangoo von 2001 (65,1).
Die genauen Wertungen sind den verlinkten Infogrammen zu entnehmen. Bitte beachten Sie dazu die folgenden methodischen
Hinweise: In die Wertung für die ADAC-Pannenstatistik kommen ein- bis sechsjährige Autos, die mindestens drei Jahre
lang im wesentlichen unverändert gebaut wurden und zumindest in einem Jahr 10.000 Neuzulassungen erreichten. Fällt die
Zulassungszahl in einem Jahr unter 7.500, wird dieses nicht gewertet. Je niedriger der Durchschnitt der Platzziffern
in den jeweiligen Jahren ist, umso weiter vorne liegt das Modell im Gesamtergebnis. Die farbige Bewertung ergibt sich
aus der Spanne der Pannenzahlen des jeweiligen Jahres in der Klasse; für jedes Zulassungsjahr wird also eine individuelle
Rangfolge erstellt.
In die Statistik fließen ausschließlich technisch bedingte Pannen ein, die zum Liegenbleiben führen. Das Aussperren,
Kraftstoff- oder Ölmangel oder dergleichen werden nicht gewertet, wohl aber leere Batterien. Zu beachten ist schließlich,
dass die Statistik nicht die absolute, objektive Pannenhäufigkeit wiedergibt, sondern die Häufigkeit, mit der die
Club-Helfer zu Pannen an den jeweiligen Modellen gerufen wurden. Unterschiede können sich daraus ergeben, dass nicht
jeder ADAC-Mitglied ist und/oder den ADAC zu Hilfe ruft und auch dadurch, dass sich etwa möglicherweise ein
Fiesta-Fahrer bei einer Panne eher selbst helfen kann und/oder will als derjenige im Siebener-BMW. Die Datenbasis
stellen 1,96 Millionen Pannenberichte.