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Wenn die "Gelben Engel" |
ADAC |
ausrücken, wird genau Buch geführt |
Jedes Jahr Ende April wird es spannend, denn dann hat der ADAC das umfangreiche Material der Straßenwacht-Fahrer des
Vorjahres gesichtet und ausgewertet. Das interessiert viele Käufer, die ein möglichst zuverlässiges Auto wollen, aber
auch und nicht zuletzt die Hersteller, die hier ohne großen Aufwand bestes Werbematerial erhalten - oder sich ein nicht
zu unterschätzendes Imageproblem einhandeln können.
Nun liegen die Zahlen für 2004 vor. Danach verfestigt sich der bereits im Vorjahr begonnene Trend, wonach die deutschen
Autobauer deutlich aufholen: Dank Audi und Mercedes belegten deutsche Hersteller in fünf von sieben Kategorien erste
Plätze. Der auslaufende Audi A2 hatte bei den Kleinwagen die Nase vorn, der Audi A6 in der Oberen Mittelklasse/Oberklasse
und das Audi Cabrio bei den "Sportwagen".
In der Unteren Mittelklasse gewann die Mercedes A-Klasse, und die früher oft gescholtene M-Klasse entpuppte sich als
zuverlässigster Geländewagen. Die Japaner konnten nur noch die Mittelklasse mit dem Mazda 6 für sich entscheiden. Bei
den Vans fährt der Citroen Xsara Picasso aufs Siegertreppchen - ganz im Gegensatz zur Limousine gleichen Typs, die nur
den vorletzten Platz in der Unteren Mittelklasse belegt.
Aber nicht nur Audi und Mercedes, auch die anderen deutschen Hersteller machen eine vergleichsweise gute Figur, wenn
es um die Pannensicherheit geht. Der Mini wurde Zweiter in der "kleinen Klasse", das 3er-Cabrio bei den Sportwagen.
Ford kam mit dem Focus in der unteren Mittelklasse auf Platz 2. Bei VW fallen der Polo (5. in der kleinen Klasse) und
das Golf Cabrio (3. bei den Sportwagen) positiv aus dem Rahmen. Für Opel reichte es für Corsa, Astra und Zafira
immerhin noch für Platzierungen im Mittelfeld.
Die diesjährigen Verlierer kommen aus Italien und Frankreich. Fiat Punto und die Modellreihe Bravo/Brava/Marea halten in
ihren Klassen die rote Laterne. Auch für den Alfa Romeo 156, den Peugeot 206 CC und den Renault Espace gab es nur letzte
Plätze. Die japanischen Hersteller, jahrelang an der Spitze der Liste mit den zuverlässigsten Fahrzeugen, erreichen
2004 nur noch durchschnittliche Ergebnisse. Die höchste Mängelquote insgesamt verzeichnete der Renault Kangoo (Baujahr
1999): Von diesem Modell blieben im vergangenen Jahr 58 von 1.000 Fahrzeugen liegen.
Für die diesjährige Pannenstatistik hat der ADAC insgesamt 2,4 Millionen Pannenberichte der "Gelben Engel" ausgewertet.
Insoweit wurden wie bereits im Vorjahr die Pannen der ein- bis sechsjährigen Fahrzeuge erfasst, die mindestens drei Jahre
nicht wesentlich verändert gebaut wurden. Um statistische Fehler auszuschließen, sind nur Modelle berücksichtigt, die
zumindest in einem Jahr mindestens 10.000 Neuzulassungen erreichten.
Zu beachten ist, dass die Statistik nicht die Pannenhäufigkeit wiedergibt, sondern die Häufigkeit, mit der die ADAC-Helfer
zu Pannen an den jeweiligen Modellen gerufen wurden. Unterschiede können sich daraus ergeben, dass nicht jeder
ADAC-Mitglied ist und/oder den ADAC zu Hilfe ruft und auch dadurch, dass sich etwa möglicherweise ein Fiesta-Fahrer bei
einer Panne eher selbst helfen kann und/oder will als derjenige im Siebener-BMW. Erfasst sind auch leere Batterien, die
in der Regel Aussagen über die Fahrzeugqualität nicht zulassen, sondern ein reines Verschleißteil sind, das sich oft
unerwartet plötzlich "verabschiedet" oder vom Benutzer zu stark belastet wurde.
Hinweis zu den Infogrammen: Die Zahlen geben an, wieviele Pannen auf jeweils 1.000 Autos des gleichen Typs und Jahrgangs
entfielen. Je niedriger der Durchschnitt der Platzziffern in den jeweiligen Jahren, umso weiter vorne liegt das Modell im
Gesamtergebnis. Die farbliche Bewertung von grün bis rot ergibt sich aus der Spanne der Pannenzahlen jedes Jahres in jeder
Klasse.