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Modellpflege ab Sommer: Volvo XC90 |
Volvo |
Der 2002 eingeführte XC90 war erfolgreicher als Volvo es zunächst erhofft hatte – vor allem naturgemäß in
den USA. Damit das auch im Zuge verschärfter Konkurrenz so bleibt, spendieren die Schweden dem großen SUV nun eine
Modellpflege in optischer und technischer Hinsicht.
Die gestalterische Auffrischung erzielt mit dem bei Facelifts üblichen und nötigen geringen Aufwand einiges an
Erfolg. Beispielhaft dafür steht das Heck: Ein neues, eckigeres Innenleben der Rückleuchten sowie eine horizontale
Chromleiste über der Kennzeichenausbuchtung lassen das Auto stämmiger und satter wirken.
Dazu tragen auch die neuen Schürzen bei, die einerseits in Wagenfarbe lackiert sind und andererseits verstärkt
Offroad-Designmerkmale aufweisen - etwa einen farblich abgesetzten Unterfahrschutz. Vorne bedeutet das die Abkehr vom
V-Design zu einer eher X-förmigen, bulligeren Gestaltung, ergänzt um Modifikationen an Kühlergrill und Scheinwerfern.
Letztere strahlen künftig immer in Bi-Xenon-Technik und auch dynamisch in die Kurve; ein spezielles Tagfahrlicht
à la Audi kann respektive will Volvo dagegen nicht bieten.
Außerdem sind die Radläufe je nach Ausstattungslinie ebenfalls in Wagenfarbe lackiert. Für Seitenschutzleisten und
Außenspiegel gilt dies für alle Varianten, letztere beherbergen künftig außerdem die seitlichen Blinker. Zwei neue
Metallic-Außenfarben ("Electric Silber" und "Shadow Blau", letztere dem XC90 vorbehalten), ein neues
18-Zoll-Leichtmetallrad und die Dachreling aus gebürstetem Aluminium (Ausstattungslinie "Summum") ergänzen den Auftritt.
Mehr Detailliebe gibt es auch im Interieur, manifestiert etwa durch mehr Auswahl bei den Einlagen - erweitert um die
Echtholz-Ausführung "Sapeli Wood" -, neue Polsterstoffe und, allerdings abhängig vom Ausstattungsniveau, wertiger
gestalteten Instrumenten. Die exklusivste Variante ist die neue Softleder-Ausführung "Sovereign Hide" mit abgesteppten
Ziernähten.
Weiterentwickelt wurde auch das Navigationssystem, das nun festplattenbasiert arbeitet, schneller reagieren, mehr
Informationen bieten und einfacher zu bedienen sein soll. Auf dem Bildschirm kann künftig als Zubehör auch das Bild
einer Rückfahrkamera samt geometrischer Hilfslinien zum Einparken dargestellt werden.
Ebenfalls neu in punkto Technik ist eine Komfort-Funktion für den Blinker (einmal tippen - dreimal blinken), die
viele Autofahrer praktisch und wir eher bevormundend finden, ferner als Extra ein neues Audiosystem mit
Alpine-Digitalverstärker, Dolby Surround-Technologie und Dynaudio-Lautsprechern. Auch die kleineren Musiksysteme
können nun Musik im mp3- und wma-Format von CD lesen und bieten einen Eingang für externe Geräte. Inwieweit sich so
eine iPod-Integration darstellen lässt (bisher nur beim XC90 nicht erhältlich), ist noch nicht bekannt.
Nicht zuletzt ein Blick unter die Haube, wo sich ebenfalls und vielleicht gar insbesondere eine Neuheit auftut: Neben
respektive zwischen dem 315 PS starken und trinkfreudigen Achtzylinder und dem neuen D5-Diesel mit 185 PS können
Kunden nun auch zu einem Sechszylinder-Benziner mit variabler Ventilsteuerung greifen, den Volvo selbst entwickelt
und kürzlich bereits im neuen S80 präsentiert hat. Das in der kaum noch zu findenden Reihenbauweise konzipierte
Aggregat, das der Autobauer aus Sicherheitsgründen quer einbaut, leistet 238 PS und entwickelt ein Drehmoment-Maximum
von 320 Newtonmetern.
Die Produktion der überarbeiteten Modelle wird im Sommer starten, die der Sechszylinder-Variante allerdings erst
im Herbst. Preise und weitere Details liegen demzufolge noch nicht vor. In jedem Fall scheint der große Schwede
für die zweite Hälfte seines Lebenszyklus' gut gerüstet.