Pischetsrieder: Höhere Auslastung in Mexiko / Start des Golf Plus verschiebt sich
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Volkswagen |
Bernd Pischetsrieder |
Wegen der anhaltenden Schwäche des Dollar und der Probleme im US-Markt plant Volkswagen eine Ausweitung der
Produktion im Dollarraum. Dies bestätigte Konzern-Chef Bernd Pischetsrieder im Gespräch mit der Münchner "Automobilwoche".
"Die Probleme aufgrund der Schwäche der amerikanischen Währung stehen ganz oben auf meiner Agenda", sagte Pischetsrieder
dem Blatt. Das Währungsgefälle zwischen Dollar und Euro sei "derzeit unsere größte Belastung". VW prüft die Vergabe der
kompletten Fertigung eines neuen Modells mit hohen Stückzahlen in den Dollar-Raum. So habe das VW-Werk im mexikanischen
Puebla eine technische Kapazität von einer halben Million Einheiten, erreiche momentan aber nur einen Jahresausstoß von
rund 300.000 Automobilen, so Pischetsrieder.
Mit welchem Modell die Lücke geschlossen werden könnte, wollte der Konzernchef aber nicht offen legen. Einer Produktion des
Golf V in Mexiko allerdings erteilte er angesichts der für den US-Markt benötigten geringen Stückzahlen entgegen früheren
Planungen eine klare Absage: "Dazu gibt es bei uns keinen Vorstandsbeschluss."
An der Montage des vor allem für den US-Markt konzipierten Microbus im Nutzfahrzeugwerk Hannover - Start ist 2006 - hält
der Konzernchef fest. Der Aufbau einer neuen Fertigungsstätte in den USA kommt laut Pischetsrieder nicht in Frage, solange
im weltweiten VW-Verbund noch Überkapazitäten bestehen. Gerüchten, wonach VW aufgrund der verhaltenen Nachfrage für den
neuen Golf und der Kampfpreise Opels für den neuen Astra eine Preissenkung beim eigenen Volumenmodell plant, trat
Pischetsrieder entgegen: "Wir tasten unser Pricing nicht an."
Bestätigt hat der VW-Chef dagegen die sich abzeichnende Verschiebung der Markteinführung des Hochdach-Golf mit dem vorläufigen
Namen "Golf Plus": "Ursprünglich sollte die Produktion im September beginnen", so Pischetsrieder zur
"Automobilwoche", "nun wird die Markteinführung erst im Frühjahr 2005 erfolgen." Hintergrund sei der markenstrategische
Wunsch nach größerer zeitlicher Distanz zur Golf-Limousine und die Sicherstellung "höchster Prozessqualität" in der
Fertigung.