Sukzessive Einführung ab Mitte 2017
Auch VW kündigt Partikelfilter für Benziner an
Moderne Benzin-Direkteinspritzer stoßen ähnlich wie Common-Rail-Diesel gesundheitsschädliche feinste Rußpartikel aus, die
bisher nicht gefiltert werden. Nach Mercedes-Benz hat nun auch Volkswagen angekündigt, diesen Zustand zu ändern.
Volkswagen
Der VW-Konzern wird sukzessive ab 2017 die
Direkteinspritzer-Benzinmotoren mit Partikelfiltern kombinieren
Volkswagen kündigt eine neue, ebenso sympathische wie überfällige "Abgasthematik" an: Künftig werden alle direkteinspritzenden
TSI-Motoren im Konzern mit einem Otto-Partikelfilter (OPF) kombiniert, der die Emission von feinen Rußpartikeln um bis zu 90
Prozent reduziert.
Die Einführung solle 2017 mit dem 1,4-Liter-Motor im Tiguan und dem 2,0 TFSI im Audi A5 starten, teilte der Autobauer
jetzt mit. "Danach folgt die Umsetzung in weiteren Modellen und Motorgenerationen", heißt es. Vermutlich dürfte der
neue, wohl im Golf-Facelift startende 1,5 TSI von Beginn an mit OPF-Technik ausgeliefert werden, sicher ist dies aber noch nicht.
Bis zum Jahr 2022 können nach Angaben aus Wolfsburg jährlich bis zu sieben Millionen
Benziner mit Filter ausgestattet werden.
Der vom Abgasskandal nach wie vor gebeutelte Autobauer verwies unterdessen auf Vergleichsmessungen unabhängiger Prüfinstitute,
wonach VW-Motoren schon heute die saubersten auf dem Markt sind. So habe das Londoner Unternehmen Emissions Analytics in
seinem Air Quality Index (EQUA) die 440 beliebtesten Modelle weltweit untersucht und Volkswagen mit Abstand als
Top-Performer eingestuft. Jeweils auf Platz 1 rangiert das Unternehmen in den Kategorien EU6-Benziner, EU5-Benziner und
EU6-Hybridfahrzeuge, und auch die besten sechs EU6-Dieselfahrzeuge stammen von Volkswagen, Audi und Škoda; unter den getesteten
EU5-Diesel finden sich mit den beiden Spitzenreitern außerdem insgesamt fünf Modelle unter den ersten zehn.
Hatte VW erst neulich Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Diesels gesät, erneuerte das Unternehmen nunmehr die frühere
Ankündigung, alle künftigen Diesel mit der SCR-Katalysatortechnik als derzeit wirksamstes System auszurüsten. Man sei
entschlossen, auch die Schadstoffemissionen der Dieselfahrzeuge weiter zu reduzieren, erklärte das Unternehmen.
Dies könnte allerdings unter Kostengesichtspunkten ein Diesel-Ende im Kleinwagen-Bereich bedeuten.
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) begrüßte unterdessen die Ankündigungen von Daimler und Volkswagen zum
Thema Rußpartikelfilter für Benziner. Die NGO hatte dies lange gefordert. "Zwei der größten Autohersteller der Welt setzen damit ein
wichtiges Signal. Dieser Schritt ist spätestens seit dem Abgas-Skandal überfällig, denn moderne Benzin-Direkteinspritzer sind beim
Feinstaubausstoß deutlich schmutziger als Diesel", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller am Freitag in Berlin.