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Donnerstag, 28. März 2024
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Stärkere Motoren und neue Getriebe / Kaum veränderte Optik

Opel Antara: Facelift ohne Herzblut

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Opel Antara
Opel
Opel gönnt dem Antara erwartungsgemäß eine Modellpflege. Das vom Chevrolet Captiva abgeleitete, in Deutschland nicht erfolgreiche SUV fährt mit neuen Motoren und Getrieben sowie aufgewertetem Interieur in die zweite Lebenshälfte. Darauf, die Neuerungen auch optisch in die Welt zu tragen, verzichtet Opel aber weitgehend. Diese Zahl muss Opel schmerzen: Ganze 408 Antara wurden laut KBA im ersten Halbjahr 2010 neu zugelassen. Zum Vergleich: Der Captiva schaffte mehr als das Dreifache, selbst der unbeliebte Renault Koleos schnitt besser ab, und VW verkauft mehr Tiguan - pro Woche.

Eine Modellpflege müsste folglich höchste Priorität haben, doch Opel war in den letzten ein-zwei Jahren vor allem mit Astra, Meriva, Insignia und sich selbst beschäftigt. Nun also tut sich endlich etwas, und dass die Neuerungen angesichts des vorweggenommenen Captiva-Facelifts wenig überraschend ausfallen, liegt in der Natur der Sache.

Die Diesel-Palette besteht also auch beim Antara künftig aus zwei Varianten des 2,2-Liter-Vierzylinders. Sie leisten fortan 163 bzw. 184 PS, das sind deutliche 36 bzw. 34 mehr als beim bisherigen Zweiliter-Motor.

In punkto Kraftübertragung haben die 5-Gang-Systgeme jetzt sowohl bei den Handschaltern als auch den Automatik-Versionen ausgedient. Sechs Gänge bzw. Fahrstufen sind künftig Standard, beide Varianten stehen sowohl bei den Dieseln als auch dem Benziner zur Wahl. Dieser ist bei identischem Hubraum von 2,4 Litern von 140 auf 170 PS erstarkt. Er ist wie auch der Basis-Diesel, nicht mehr aber der stärkere Selbstzünder, auch mit reinem Frontantrieb zu haben. Der V6-Benziner entfällt ersatzlos.

Fahrleistungs- und Verbrauchswerte hat Opel noch nicht veröffentlicht. Weil dies auch nach wie vor für das vor gut zwei Monaten angekündigte Captiva-Facelift gilt, bestehen bis dato noch nicht einmal Anhaltspunkte.

Optisch zeigt sich der Opel Antara nur geringfügig modifiziert. Der Kühlergrill besitze nun die markentypische Chrom-Querspange als Träger des Markenlogos, heißt es in den Presseunterlagen. Tatsächlich gab es diese Leiste natürlich auch bisher schon, sie ist nun nur etwas anders gestaltet und mit dem überarbeiteten Logo versehen. Auffallen wird es nur ausgewiesenen Marken-Kennern. Wichtiger ist die neue Frontschürze mit weiter oben positionierten Nebelleuchten, unauffälligerem Unterfahrschutz und mehr in Wagenfarbe lackierten Bereichen - SUVs weniger SUV-Look zu geben, liegt im Trend. Während das durchaus gut wirkt, dürften nicht jedem die Scheinwerfer gefallen: Sie behalten ihr Stufendesign ebenso bei wie die auf die Stoßstange aufgesetzten Waschdüsen.

Am Heck gibt es lediglich ein neues Innenleben für die (weiter LED-freien) Rückleuchten. Der Stoßfänger bleibt komplett unverändert, also unlackiert und mit markantem Unterfahrschutz und runden Rückstrahlern versehen. Eine Harmonie zwischen Front und Heck will sich so nur schwerlich einstellen. "Ein sportiver Offroader-Auftritt mit urbanem Schick", wie Opel den Antara beschreibt, stellt man sich eher anders vor. Interessant auch, dass Opel den Antara weniger überarbeitet als Chevrolet den Captiva, wo auch Scheinwerfer und Kotflügel verändert wurden.

Für das Interieur kündigen die Rüsselsheimer eine neue Mittelkonsole, zusätzliche Ablagemöglichkeiten, neue Verkleidungs- und Bezugsstoffe, optimierte Instrumentengrafiken sowie eine "effektvolle" Innenraumbeleuchtung an, zeigen dies aber noch nicht im Bild. Neu sind außerdem eine elektrische Parkbremse und ein Berganfahrassistent.

Das ist alles nicht verkehrt, ergibt sich als erster Eindruck, aber letztlich verfehlt dieses Facelift die Auslösung des Haben-wollen- oder wenigstens Angucken-wollen-Gefühls. Man weiß dabei nicht so genau, ob der Antara mutmaßlich so erfolglos bleiben dürfte, weil Opel ihn so unauffällig aktualisiert - oder andersherum.

Preise liegen ebenfalls noch nicht vor, dürften aber in Bälde folgen. Schließlich muss Opel die Umstellung noch vor dem Jahresende vornehmen, ist das alte Modell mit seinen nur EU4-konformen Motoren doch 2011 nicht mehr zulassungsfähig.
text  Hanno S. Ritter
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