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Kleinserie: Porsche 911 Speedster |
Porsche |
Wer glaubt, spätestens mit dem Carrera GTS habe Porsche die Elfer-Baureihe nun komplettiert, sieht sich getäuscht.
Die Zuffenhausener haben zum Pariser Autosalon noch ein Sondermodell in petto, den limitierten 911 Speedster: Sehr
flach, sehr sportlich, sehr selten. Und sehr teuer.
Der Zweisitzer versteht sich als an das erste Porsche-Modell mit dem Namen Speedster - dem 356 Speedster - und
unterscheidet sich signifikant von den anderen Mitgliedern der 911-Familie.
Wesentliche Merkmale sind die sechs Zentimeter niedrigere, stärker geneigte Frontscheibe, die flache Kontur des
manuellen Verdecks und die charakteristische Doppelhutze auf dem Verdeckkastendeckel. Wie der neue GTS kombiniert
auch der 911 Speedster die 44 Millimeter breitere Karosserie der Allradmodelle mit Heckantrieb.
Die sportliche Note wird durch die exklusiv für den Speedster gemischte Außenfarbe "Purblau" betont, außerdem
erblicken Porsche-Kenner abgedunkelte Bugleuchten, schwarze Scheinwerferringe, einen schwarzen Windschutzscheibenrahmen
sowie weiteren schwarze Applikationen. Auf Wunsch ist der Speedster auch im klassischen "Carraraweiß" erhältlich.
Bugteil und Heckschürze (mit nur zwei Endrohren) sowie die Seitenschweller sind ebenfalls modifiziert, gleiches gilt
für das hier überwiegend weiße Innenleben der LED-Heckleuchten.
Im Interieur blickt das Auge auf schwarzes Glattleder mit zahlreichen Speedster-exklusiven Details in der jeweiligen
Außenfarbe. Dazu gehören beispielsweise die Applikationen im Design einer Zielflagge in den Sitzmittelbahnen der
adaptiven Sportsitze sowie die in Leder in Exterieurfarbe ausgeführten Sitzwangen. Serienmäßig sind das
Porsche Active Suspension Management (PASM), die Keramik-Bremsanlage (PCCB) und ein Überrollschutzsystem, das
Porsche als pauschal als weiterentwickelt bezeichnet.
Die Gemeinsamkeit mit dem GTS betrifft auch den Antrieb: Im Heck blubbert die um 23 auf 408 PS geschärfte Variante des
3,8-Liter-Boxers. Die Kraftübertragung zur Hinterachse mit serienmäßigem Sperrdifferenzial übernimmt das
Doppelkupplungsgetriebe (PDK) mit sieben Gängen. Der Normverbrauch, bei einem solchen Auto nebensächlich, liegt
bei 10,3 Litern und damit auf dem Niveau des regulären Carrera S Cabriolets.
Der 911 Speedster leitet das 25-jährige Jubiläum des unternehmenseigenen Veredlers Porsche Exclusive ein, das im Jahr
2011 gefeiert wird. Potentielle Kunden sollten sich schleunigst zum Porsche-Händler begeben, denn der Speedster
wird nur als Kleinserie - 356 Exemplare - aufgelegt und dürfte schnell vergriffen sein. Trotz eines Preises im
Gegenwert von zwei Carrera Cabrio: 201.862 Euro.
Die Speedster-Serie startete 1953 mit einem puristischen Sportwagen auf Basis des Porsche 356, der zwei Sportschalensitze,
Türen mit einsteckbaren Seitenscheiben aus Kunststoff und eine gekürzte, gebogene Windschutzscheibe besaß. 1988 feierte
der Speedster auf Basis des 911 Carrera eine Renaissance, ergänzt um die Doppelhutze als neues Merkmal. Auch in der
nächsten Generation des 911 Carrera gab es 1993/1994 wieder einen Speedster.