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Zetsche, Chuanfu (bei |
Daimler |
Abschluss der Absichtserklärung im März) |
Auf die Absichtserklärung folgt die Umsetzung: Daimler und das chinesische Unternehmen Build Your Dreams
(BYD) haben heute ein Joint Venture gegründet. Es soll ein neues Elektrofahrzeug für den chinesischen Markt
entwickeln und vertreiben.
BYD und Daimler wollen in das Joint Venture mit dem Namen "Shenzhen BYD Daimler New Technology Co. Ltd." ein
Investitionsvolumen von 600 Millionen RMB (ca. 71 Mio. Euro) einbringen. Beide Partner halten jeweils 50 Prozent
der Anteile.
Das Elektrofahrzeug solle das Know-how von Daimler bei Fahrzeugarchitekturen und Sicherheit mit BYDs Kompetenzen
bei Batterietechnologien und elektrischen Fahrzeugsystemen verbinden, hieß es. Das Elektroauto wird weder als Mercedes
noch als Smart oder BYD, sondern unter einer neuen Marke angeboten werden. Auch die Markenrechte werden bei beiden
Unternehmen liegen.
Mit dem neuen Joint Venture sei man gut aufgestellt, um das enorme Potenzial der Elektromobilität in China
bestmöglich zu nutzen, sagte Daimler-Konzernchef Dr. Dieter Zetsche bei der Vertragsunterzeichnung. BYD-Gründer und
Vorstandsboss Wang Chuanfu erklärte, man komme bei der Zusammenarbeit "äußerst gut voran" und wolle das neue E-Auto
so bald wie möglich auf den Markt bringen.
Bereits am 1. März hatten Daimler und BYD eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben. Ingenieure,
Fahrzeugkonstrukteure und weitere Mitarbeiter beider Unternehmen richteten danach Arbeitsgruppen ein und begannen
mit der Entwicklung des Fahrzeugkonzepts. Die zuständigen Behörden müssen der Erteilung der Geschäftslizenz für
das neue Joint Venture noch zustimmen.
BYD hat seit der Gründung 1995 in die Akku-Entwicklung investiert und ist laut Daimler Chinas führender Hersteller
in diesem Bereich. Das Unternehmen ist seit seinem Eintritt in den Automobilsektor 2003 der am schnellsten wachsende
chinesische Automobilhersteller. BYD hatte vor fast genau einem Jahr mit Volkswagen eine Absichtserklärung unterschrieben,
wonach man Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf dem Sektor der mit Lithium-Batterien betriebenen Hybrid- und
Elektrofahrzeuge prüfen wolle.
Daimler ist diverse Kooperationen eingegangen. So ist der Konzern am US-amerikanischen Elektroauto-Bauer
Tesla beteiligt, der neuerdings wiederum mit Toyota zusammenarbeitet. Toyota könnte demnächst an der in Kanada
angesiedelten Forschungskooperation "Automotive Fuel Cell Cooperation" beitreten, an der Daimler die Mehrheit
hält und auch Ford beteiligt ist. Die kürzlich verkündete Kooperation von Daimler mit Renault/Nissan/Infiniti hat
Kleinstwagen, Motoren und Nutzfahrzeuge zum Inhalt, mit BMW besteht eine kleine Einkaufsgemeinschaft. Die Kooperation
mit Evonik sichert den Zugriff auf moderne Batterie-Technik, die mit RWE und Linde soll die Infrastruktur für Elektro-
und Brennstoffzellenautos aufbauen.