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465 PS, 9,4 Liter Verbrauch: BMW 7er ActiveHybrid |
BMW |
Neben dem X6 zeigt BMW auch einen serienreifen Siebener mit Hybrid-Antrieb auf der IAA. Im Gegensatz zum SUV
verzichtet die Limousine auf das Voll-Hybrid-Konzept, erhält dafür aber den moderneren Akku und die neue
8-Gang-Automatik.
Als Verbrennungsmotor setzt BMW auch im Hybrid-7er auf den 4,4-Liter-Achtzylinder mit 407 PS und 600 Newtonmeter
Drehmoment. In Kombination mit dem Elektromotor - beim 7er reicht einer davon - ergibt sich eine Systemleistung von
465 PS und ein maximales Drehmoment von 700 Newtonmetern.
Weil der 7er als sogenannter Mild-Hybrid nicht rein elektrisch fahren kann, ist der technische Aufwand geringer
als im X6. So erfolgt die Kraftübertragung über ein normales Automatikgetriebe, hier in der neuesten Form mit acht
Fahrstufen, die in den nicht elektrifizierten Modellversionen bisher noch dem Zwölfzylinder im 760i vorbehalten
ist. Weiteres Novum: Erstmals hat BMW ein Automatikgetriebe mit der Start-Stopp-Funktion gekoppelt.
Als Stromspeicher dient wie beim Kooperationspartner Mercedes ein kompakter Lithium-Ionen-Akku, der über das 120-Volt-Bordnetz
auch bei ausgeschaltetem Motor den Betrieb der Klimatisierungs- und Belüftungsanlage sicherstellt. Gleichzeitig ermöglicht
dies eine Standklimatisierung, die bei Bedarf den Innenraum der Limousine bereits vor dem Losfahren abkühlt - zweifellos
eine praktische Funktion, die man künftig immer häufiger erwarten darf, und die dann idealerweise mit Solarkollektoren
auf dem Fahrzeugdach gekoppelt sein wird.
Und die Zahlen? Der 7er mit der Kraft der zwei Herzen spurtet in 4,9 Sekunden auf Tempo 100, drei Zehntel schneller
als der reguläre 750i. Der Verbrauch sinkt von 11,4 Litern um gut 17 Prozent auf 9,4 Liter - womit sich ein Bild
ergibt, das gerade für Hybridautos typisch erscheint: Der Fortschritt ist nicht von der Hand zu weisen, und doch
nicht völlig überzeugend. Zum Vergleich: Der schwächere Mercedes S 400 Hybrid mit V6-Benziner kommt auf rund 8,0
Liter Verbrauch, und ein - ebenfalls schwächerer - BMW 730d begnügt sich gar mit 7,2 Litern. Würde man den Diesel
mit Hybridantrieb, 8-Gang-Automat und Start-Stopp-System kombinieren, könnte eine Sechs vor dem Komma stehen.
Wenn man innerhalb der Leistungsklasse vergleicht, ist der Lexus LS 600h der bislang einzige Konkurrent. Das
Voll-Hybrid-Auto kommt auf eine Systemleistung von 445 PS und einen Normverbrauch von 9,3 Litern.
Spezielle Anzeigen im Instrumentenkombi und im Navi-Monitor informieren die Insassen über Wirkungsgrad und
Betriebszustand der Hybrid-Komponenten. Äußerlich gibt sich der besondere Siebener an speziellen, aerodynamisch
optimierten 19-Zoll-Rädern zu erkennen, außerdem wird die Hybridtechnik über diverse nicht eben zurückhaltende
Modellschriftzüge auf dem Gepäckraumdeckel, der C-Säule und auf den Einstiegsleisten publik gemacht. Auf Wunsch
steht wie beim X6 Hybrid die exklusive Außenlackierung im Farbton "Bluewater metallic" zur Wahl.
Die "souveränste und luxuriöseste Form, Hybrid-Technologie in einem Automobil zu erleben" (BMW-Pressetext)
wird es zum Marktstart, dessen Termin ebenso wie der Preis noch nicht bekannt gebeben wurde, auch in der
Langversion geben. Das geborene Politiker-Auto also, in punkto Umwelt eher nur ein Zwischenschritt. Immerhin,
man sollte es nicht unterschätzen.