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Das Mercedes G-Modell |
Daimler |
feiert dieses Jahr den 30. Geburtstag |
Neues von der dienstältesten Mercedes-Baureihe: Das G-Modell als am längsten gebauter und vielleicht sympathischster
Mercedes überhaupt erhält erneut eine kleine Modernisierung. Fans des Klassikers dürfen aufatmen (nichts Schlimmes
steht bevor) – und durchatmen (die Preise ziehen schon wieder an).
Gerade noch hatte Mercedes mit einem eher nicht so spannenden C-Klasse-Sondermodell tief in die sprachliche
Übertreibungskiste gegriffen, da folgt die Ankündigung zur G-Modell-Aktualisierung, die schon beim Lesen
mangels sinnloser, floskelhafter Übertreibungen viel mehr Spaß macht und Aufmerksamkeit erzeugt. Man mag sich
fragen, ob da Zusammenhänge zwischen den Autos und den zuständigen Textern bestehen könnten.
Wie auch immer: Gab es vor gerade einmal gut einem Jahr eine kleine Designauffrischung an der Front der 1979
ursprünglich eingeführten G-Klasse (und vor zwei Jahren am Heck), so haben sich die Verantwortlichen dieses
Mal vor allem dem Innenraum gewidmet und eine neue Sitzanlage entwickelt. Angekündigt sind ergonomisch optimierte
Vordersitze für mehr Komfort und Seitenhalt - und damit einer höheren Konditionssicherheit. Auch die Hecksitzbank
wurde überarbeitet und an das Design von Fahrer- und Beifahrersitz angepasst.
G-Kunden können zwischen schwarzen oder grauen Stoffpolsterungen und einer Lederausstattung wahlweise in
Schwarz, Grau oder Kastanie wählen. Ein zusätzlicher Komfortgewinn ergibt sich aus der Überarbeitung der
optionalen Multikontursitze und der Sitzklimatisierung. Neu im Angebot sind besonders edle Lederpolsterungen
in rot oder schwarz sowie Holzzierteile in schwarzem Klavierlack, beides aus der "designo"-Linie. Blaue
Stein-Applikationen sind bereits für Anfang 2010 angekündigt.
Serienmäßig gehören nun ein AUX-IN-Anschluss im Handschuhfach und der Design-Zündschlüssel zum Lieferumfang. Auf
Wunsch erhöhen eine Ambiente-Innenraumbeleuchtung, eine lederbezogene Instrumententafel oder ein umfassendes
Chrompaket den Wohlfühlfaktor an Bord.
Neue Lackierungen stehen ebenfalls zur Wahl: "Palladiumsilber-Metallic" oder eine Mattlackierung namens "designo
platin magno", die den markanten Karosseriekörper des G-Modells besonders gut zur Geltung bringen soll, ergänzen
das Angebot für den Jahrgang 2009. Im Heckbereich geben sich die neuen Modelle an einer geänderten
Reserveradabdeckung mit dreidimensionalem Mercedes-Stern zu erkennen. Im Bild zeigen mag Mercedes das aber
bisher nicht.
Das Modellprogramm mit Cabriolet und Station Wagen mit kurzem und langem Radstand, AMG-Topversion sowie der
Sonderschutz-Ausführung bleibt unverändert, allerdings heißen die Diesel-Modelle mit dem V6-CDI (224 PS,
540 Nm) künftig analog zu den anderen Baureihen nicht mehr G 320 CDI, sondern G 350 CDI. Schade: Alle
Motoren erfüllen soweit ersichtlich nach wie vor nur die EU4-Abgasnorm.
Einmal mehr dreht Mercedes auch an der Preisschraube: Die Cabriolets und Fünftürer werden um jeweils
1.250 Euro teurer, ebenso der kurze 500er, während das "Basismodell" - Diesel mit kurzem Radstand -
um 821 und die AMG-Variante um gut 3.500 Euro zulegen. Ein langer Diesel kostet jetzt beispielhaft ab
93.653 Euro. Das ist natürlich total überzogen, dürfte der kleinen Gruppe von Kaufinteressenten aber
wohl keine ernsthaften Sorgen machen. Schließlich ist das G-Modell nicht nur ein individualistischer
Klassiker und ein Offroader oder Geländewagen - und kein SUV -, sondern auch eine Anschaffung fürs (halbe)
Leben.