Für den Auto-Markt war der Mai 2009 fraglos ein Wonnemonat, genauer: Für (viele) Hersteller insbesondere von
Klein- und Kompaktwagen lief es dank Abwrackprämie erneut blendend. Andere Fahrzeugsegmente und -arten und
der Second-Hand-Markt dagegen fahren größtenteils auf Sparflamme.
Insgesamt wurden im Mai 2009 nach den am Mittwoch vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg vorgelegten Zahlen
rund 426.700 Kraftfahrzeuge neu in den Verkehr gebracht, darunter knapp 384.600 Pkw. Gegenüber dem Vormonat
entspricht dies insgesamt einem Rückgang um 1,3 Prozent, während die Pkw in gleicher Höhe sogar nochmals
zulegen konnten. Dies war der höchste Mai-Wert seit der Wiedervereinigung 1991.
Der Vergleich mit dem Vorjahresmonat dagegen zeigt klar, wie sehr die Zahlen durch die staatliche
"Umweltprämie" beeinflusst werden: Das Plus bei den Pkw beträgt fast 40 Prozent - ein Wert, der mit
Zufällen und normalen Verschiebungen nicht einmal ansatzweise erklärt werden kann, zumal in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten.
Abwrackprämie, das bedeutet auch: Die sowieso gerade sich tendenziell steigender Beliebtheit
erfreuenden kleinen Fahrzeugklassen profitieren deutlich überproportional. Es gab sehr starke Zuwächse
in den Segmenten Kleinstwagen (+140 %), Kleinwagen (+92,7 %) und Kompaktklasse (+55,7 %). Modelle
der Oberklasse (-26,4 %) und Oberen Mittelklasse (-13,3 %) fahren dagegen mit angezogener Handbremse.
Geländewagen sind allerdings weiterhin gefragt (+5,8 %). Entsprechend der Verschiebung hin zu den
kleinen, meist Benzinmotor-betriebenen Modellen sinkt auch der Diesel-Anteil auf nur noch 27,1 Prozent.
Das hohe Zulassungsniveau bezieht sich nur auf den Pkw-Bereich. Alle anderen Branchen waren rückläufig.
Die Kräder liegen 19,3 Prozent und die Nutzfahrzeuge 28,1 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Bei
den Sattelzugmaschinen war der Rückgang mit 53,2 Prozent besonders deutlich spürbar.
Noch einmal zurück zu den Pkw: Ausländische Hersteller profitieren in verstärktem Maße vom Neuzulassungsboom.
Ihr Anteil lag bei zusammen 40 (April: 42,3) Prozent. Das Führungstrio im Mai bilden Renault/Dacia (7,0 %),
Škoda (4,9 %) und Fiat (4,5 %). Den größten Sprung machte Hyundai mit einem Absatzplus von 146 Prozent, gefolgt
von Alfa Romeo. Bei den deutschen Herstellern sind VW (+60,2 %), Opel (+57,1 %) und Ford (+48,3 %) auf
Wachstumskurs. Mercedes (-2,4 %), BMW (-6,7 %) und Audi (-5,1 %) gingen mit einem Minus in die Monatsbilanz ein.
Nicht als Wonnemonat betrachten wird man den Mai bei Chrysler/Jeep/Dodge, Saab, Land Rover,
Daihatsu, Jaguar sowie, weniger stark ausgeprägt, bei Mazda und Volvo.
Mit 556.837 umgeschriebenen Kraftfahrzeugen ging der Gebrauchtwagenmarkt im Mai um 8,7 Prozent zurück. Positive
Veränderungen gab es nur bei Lkw und Bussen. Der Pkw-Markt lag 9,4 Prozent unter Vorjahresniveau. Die
vorübergehend hohe Nachfrage nach jungen Gebrauchten hat sich wieder relativiert. Der Anteil der bis zu
einem Jahr alten Pkw lag bei 11,8 Prozent.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.