Die Pkw-Zulassungen waren auch im April auf hohem Niveau. Zwar ging es gegenüber dem März etwas bergab,
das Vorjahresergebnis wurde aber klar übertroffen. Die Abwrackprämie hat damit im dritten Monat in Folge
für untypische Zahlen gesorgt.
Rund 432.400 neu zugelassene Kfz, davon etwa 379.600 Pkw, meldet der am Dienstag in Flensburg veröffentlichte
Monatsbericht des Kraftfahrt-Bundesamtes für den April. Dies bedeutet gegenüber dem extrem starken März Rückgänge
um 4,4 bzw. 5,3 Prozent; im aussagekräftigeren, weil saisonbereinigten Vergleich mit dem Vorjahresmonat dagegen
ergeben sich Zuwächse von gut 14 bzw. über 19 Prozent.
Dieses Resultat wurde erneut insbesondere durch private Zulassungen erzielt (67,6 %) und weist damit ebenso
auf die staatliche Abwrackprämie als Grund hin wie die Verschiebung innerhalb der Fahrzeugklassen: Pkws aus dem
Mini-Segment (Smart, Twingo, Fox & Co.) legten mit 94 Prozent nahezu ebenso stark zu wie Kleinwagen (Fiesta,
Corsa, 207) mit 87 Prozent. Die Kompaktklasse kommt noch auf ein Plus von 18 Prozent. Diese drei Segmente machen
zusammen mit 65 Prozent den größten Teil der Neuzulassungen aus und sorgen durch ihren hohen Benziner-Anteil für
einen Rückgang der Dieselquote auf nur noch 28 Prozent.
Zum Saisonstart wurden mit 26.700 zugelassenen Motorrädern in diesem Jahr vorerst ein Höchstwert erreicht. Das
sind 9,4 Prozent mehr als im April 2008 - man darf hoffen, dass es nicht auf die Unfallstatistik durchschlägt.
Cabriolets waren zu Saisonbeginn deutlich weniger gefragt als im Vorjahr (-40 %). Die Investitionen für
Nutzfahrzeuge sind weiterhin stark rückläufig (-28,5 %).
42,3 Prozent aller Neuzulassungen waren ausländischer Herkunft, das sind rund fünf Prozentpunkte weniger
als im März. Fiat (+151 %), Renault/Dacia und Škoda sind in Deutschland am stärksten vertreten. Extrem
hohe Zuwachsraten waren auch bei Hyundai (+134 %) und Alfa Romeo (+175 %) zu beobachten. Bei den deutschen
Marken gab es ein kräftiges Plus bei Opel (+36 %), Ford (+30 %) und VW (+22 %). Alle anderen deutschen
Hersteller hatten zweistellige Minusraten zu beklagen, wobei sich Audi wesentlich besser geschlagen hat als
BMW und Mercedes.
Am Gebrauchtwagenmarkt standen die "Einjährigen" im April nicht mehr so sehr im Fokus. Die bis zu zwölf Monate
alten Fahrzeuge gingen auffallend deutlich um 26,7 Prozent zurück. Insgesamt wurden 653.678 Besitzumschreibungen
aktenkundig. Im Pkw-Bereich waren es mit 539.060 Halterwechseln 7,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die
Nutzfahrzeuge erreichten fast Vorjahresniveau, Motorräder legten mit fast 28 Prozent kräftig zu.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.