Das vielerorts bereits als Krisenjahr abgestempelte 2009 hat in Bezug auf den Automarkt wie erwartet stark
verhalten begonnen, ohne aber eine echte Krise darzustellen. Besonders bergab ging es für Nutzfahrzeuge,
Motorräder und große Pkw, während Kleinstwagen reüssierten.
Nach den am Dienstag vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg turnusgemäß veröffentlichten Monatszahlen
wurden im Januar 2009 insgesamt knapp 215.000 Kfz, darunter rund 189.400 Pkw, neu zugelassen. Damit wurden
sowohl der Vormonat (-16,2 %) als auch das Ergebnis vom Januar 2008 (-14,2 %) deutlich unterschritten.
Das Defizit ist deutlich größer als im Dezember, aber kleiner als im November 2008.
Gegen den allgemeinen Trend hält der Aufwind bei Kleinstwagen weiter an. Das Mini-Segment (Smart, Twingo & Co.)
legte mit 33,8 Prozent erneut kräftig zu. Die Kleinwagen-Klasse (Polo, Corsa & Co.) lag in etwa auf Vorjahresniveau
(+1,0 %). In allen anderen Pkw-Segmenten war die Lage zu Jahresbeginn eingetrübt, allen voran in der Oberklasse
mit einem Rückgang um fast die Hälfte.
Besonders schlecht lief es auch für die Nutzfahrzeugbranche. Bei den Lkw (-30,5 %) und Sattelzugmaschinen
(-28,7 %) gab es erheblich weniger Zulassungen als vor einem Jahr. Noch deutlicher fiel der Unterschied bei
den Motorrädern mit einem Minus von 43,5 Prozent aus.
Der Anteil der Diesel-Pkw ging gegenüber dem Vorjahresmonat um knapp zehn Prozentpunkte auf 39,6 Prozent zurück,
was auch mit dem Boom bei den meist mit Benzinmotor ausgerüsteten Kleinstwagen zusammenhängt. Auch die gewerblichen
Zulassungen sanken von knapp 62 Prozent am Gesamtmarkt auf 57,6 Prozent. Positiv ist die Entwicklung der
umweltrelevanten Merkmale. So schafft bereits jeder zehnte neue Pkw die Grenze von 120 Gramm CO2-Ausstoß
pro Kilometer, die nach jetzigem Stand ab Juli 2009 steuerlich relevant sein wird. Nach der Abgasnorm EU5 eingestufte
Fahrzeuge erreichten einen Anteil von fast 17 Prozent, nicht mehr als im Dezember.
Nahezu alle Hersteller mussten im Januar Federn lassen. Besonders schlimm hat es Saab, Land Rover, Nissan und
Chrysler/Jeep/Dodge getroffen, die jeweils mehr als 50 Prozent einbüßten. Bei den deutschen Herstellern ist die
Lage uneinheitlich: Mercedes verlor mit 30 Prozent am meisten, gefolgt von Porsche, Opel, BMW und Volkswagen,
während Audi nur gut ein Prozent einbüßte und Ford fast 26 Prozent zulegen konnte. Ebenfalls dem Markteinbruch
getrotzt haben Hyundai, Mazda, Alfa Romeo, Lada, Lancia und Seat.
Der Gebrauchtwagenmarkt konnte den Dezember-Boom zu Jahresbeginn nicht fortsetzen. Der Rückgang betrug 12,2 Prozent
bezogen auf alle Kfz (522.633) und 11,3 Prozent bezogen auf die Pkw (479.015). Der Nutzfahrzeugbereich ging um 14,1
Prozent zurück. Mit -35,4 Prozent traf es die Motorradbranche auch bei den Besitzumschreibungen am härtesten.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.