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Neuer Controller: BMW iDrive |
BMW |
Das gerade im 7er vorgestellte neue iDrive-Bedienkonzept und das verbesserte Festplatten-Navigationssytem
"Professional" wird BMW ab Herbst in allen Baureihen einführen. Außerdem gibt es neue "ConnectedDrive"-Funktionen
inklusive Internetzugang – und einer Fernsteuerung.
Was haben sie nicht alles einstecken müssen für ihr iDrive-System bei BMW. Zu langsam, zu unpraktisch,
zu unlogisch, zu zeitaufwändig - und überhaupt, nicht ausgereift in jeder Beziehung.
Die Kritik an dem neuen Bediensystem, erstmals eingeführt in der jetzt auslaufenden Siebener-Generation,
war im Grundsatz durchaus berechtigt - und dass die Mitbewerber aus den Fehlern lernen konnten, das schwere
Los des Vorreiters. Die zugrundeliegende Idee, die vielfältigen Bedienungs- und Programmiermöglichkeiten
moderner Autos anstelle einer ausufernden Tasten-Armada so menügesteuert anzubieten, wie das bei jedem Handy
längst üblich ist, war aber natürlich richtig.
Nun also startet demnächst die neue Siebener-Generation - und damit auch die zweite iDrive-Ausführung.
Konsequenterweise wird sie nicht nur im Flaggschiff eingeführt, sondern in allen Baureihen (1er und 3er
nur optional mit Navigationssystem).
Der neue Controller ist kleiner geworden und lässt sich fortan nicht nur drehen und drücken, sondern
auch kippen. Er wird flankiert von sieben Tasten: Die Taste MENU aktiviert das Hauptmenü. Mit den Tasten
CD, RADIO, TEL und NAVI wird der sofortige Wechsel zu den ersten vier im Hauptmenü aufgeführten Optionen
bewirkt. OPTION bietet den Zugriff auf weiterführende Funktionen innerhalb des jeweiligen Menüs, vergleichbar
mit der rechten Maustaste beim PC. Mit der Taste BACK wird der zuletzt ausgelöste Bedienschritt rückgängig
gemacht.
Die bereits zuvor eingeführten acht Favoritentasten lassen sich künftig noch besser nutzen. Neben Radiosendern,
Telefonnummern und Navigationszielen können jetzt erstmals beliebige über das iDrive aufrufbare Menüpunkte -
zum Beispiel Kartendarstellungen oder das Telefon-Adressbuch - abgespeichert und direkt angewählt werden.
In Verbindung mit dem Navigationssystem "Professional" hält überdies eine neue Display-Generation Einzug.
Sie bietet eine auf das Vierfache gesteigerte Bildauflösung (1280 x 480 Pixel) und eine deutlich gesteigerte
Anzeigequalität auch in punkto der Menü- und Symboldarstellung. Visuelle Bedienhilfen wie etwa ein im
Display dargestelltes Abbild des Controllers mit den zur Verfügung stehenden Bedienoptionen sorgen
für einfachere Bedienung ebenso wie das Buchstabieren von Orts- oder Straßennamen sowie die Eingabe
von Telefonnummern mittels eines kreisförmigen sogenannten Spellers à la Audi.
Verkürzte Zugriffszeiten gewährleistet die Speicherung der Navigationsdaten auf einer im Fahrzeug
installierten Festplatte mit einer Kapazität von 80 GB. Das ist deutlich mehr als etwa das VW-System mit
30 GB - der für den Kunden zur Verfügung stehende Speicherplatz für Musik dagegen mit 13 GB sogar
geringer (VW: 18 GB).
Der Internetzugang ist nun ebenfalls für alle Baureihen (1er, 3er, 5er, 6er, 7er) bestellbar. Die
Übertragung der Daten basiert auf der EDGE-Technik, die im Gegensatz zu UMTS flächendeckend verfügbar
und um das Drei- bis Vierfache schneller ist als beim GPRS-Standard. Die Datenübertragung berechnet
BMW mit 12,50 Euro monatlich.
Auch die Services im Rahmen von BMW ConnectedDrive hat der Autobauer nochmals erweitert. So stehen jetzt
erstmals auch Fernfunktionen zur Verfügung: Vom Call-Center aus kann BMW nach "eindeutiger Identifizierung"
Fahrzeuge aus der ferne entriegeln - offenbar ein dringendes Problem, wenn es stimmt, dass alleine der
BMW-Service bisher 7.000 Mal pro Jahr ausgerückt ist, um versehentlich verriegelte Fahrzeuge zu öffnen.
Auf dem gleichen Wege kann auch die Verriegelung des Fahrzeugs telefonisch veranlasst werden. So lässt
sich auch nachträglich sicherstellen, dass das Fahrzeug verschlossen ist, wenn es etwa am Flughafen in Eile
abgestellt wurde.
Eine weitere neue Funktion ist der Fahrzeugfinder: Wer sein Auto etwa auf einem unübersichtlichen Großparkplatz
nicht mehr findet, muss künftig seine Dusseligkeit nicht mehr durch Suchen ausgleichen, sondern kann zum
Handy greifen: BMW weist dann den Weg - das Auto blinkt oder hupt. Und das ist kein Witz. Beim neuen Siebener
schließlich ist sogar eine Klimafernbedienung integriert. Damit lässt sich rechtzeitig vor Fahrtantritt per
Telefon eine angenehme Temperatur im Fahrzeuginneren herstellen. Wie das konkret realisiert wird, lässt BMW
aber noch offen.