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Ab Frühling 2009 |
Porsche |
wohl auch als Diesel: Porsche Cayenne |
Porsche hat dem Diesel nicht nur einmal eine Absage erteilt. Die Botschaft hatte man wohl gehört, allein
es fehlte oft der Glaube. Und tatsächlich: Offenbar schon Anfang 2009 steht der Cayenne Diesel in den
Startlöchern – als erster Selbstzünder der Markengeschichte und mit unter zehn Litern Verbrauch.
Die neue Variante solle im März kommenden Jahres vorgestellt werden, berichtet die Branchenzeitung
"Automobilwoche" unter Berufung auf Informationen aus dem Management.
Für Vortrieb sorge der V6-Diesel aus dem inzwischen fast gleichen Konzern, also das Audi-Aggregat, das
dort 240 PS leistet. Mutmaßlich dürfte die Leistung bei Porsche auf mindestens 250 PS angehoben werden.
Ursprünglich war dem Bericht zufolge geplant, das Diesel-SUV bereits im Januar 2009 gemeinsam mit der
modellgepflegten Version des Porsche Boxster zu präsentieren. Der Start des Diesel-Cayenne sei nun jedoch
um zwei Monate verschoben worden, da der Einstiegs-Porsche im Verkauf schwächele und zum Jahresbeginn
einen exklusiven Auftritt bekommen solle.
Offenbar plant Porsche mit hohem Kundeninteresse beim ersten Pkw-Dieselmodell der Unternehmensgeschichte.
Den Umfang der Audi-Zulieferungen habe Porsche "in zähen Verhandlungen jüngst stark erhöht", zitiert das
Blatt einen Insider. Sollten zunächst nur "weniger als 10.000 Dieselmotoren" pro Jahr geliefert werden,
würden es jetzt "deutlich mehr als 15.000". Die wichtigsten Konkurrenten sind dann BMW X5, Mercedes
M-Klasse, Audi Q7 und VW Touareg. Der Basispreis für das Selbstzünder-SUV mit drei Litern Hubraum wird
voraussichtlich rund 55.000 Euro betragen.
Porsche hatte in den letzten Jahren immer wieder eine ablehnende Haltung zum Diesel bekräftigt.
"Ottomotoren sind durch den Einsatz des Dreiweg-Katalysators Antriebsaggregate mit unerreichter
Umweltverträglichkeit. Außerdem sind wir der Ansicht, dass - was den Kraftstoffverbrauch anbelangt -
im Ottomotor mehr Entwicklungspotenzial steckt als im Dieselmotor", so Porsche-Chef Wendelin Wiedeking.
Wer genau hingehört hat, wusste jedoch: Wiedeking hatte nur von der Entwicklung eines Dieselmotors
gesprochen, und Autokiste schon vor ziemlich genau vier Jahren auf die damit ohne Wortbruch verbleibende
Möglichkeit des Zukaufs hingewiesen. Der jetzige Sinneswandel hat zu tun mit den dramatisch gestiegenen
Kraftstoffkosten, die auch Porsche-Kunden nicht ohne Weiteres hinnehmen wollen, und auch mit dem
Flottenverbrauch, den der Diesel deutlich positiv beeinflussen wird. Zum Vergleich: Der Audi Q7 3,0
TDI Automatik kommt mit 9,8 Liter Verbrauch im Norm-Mittel über die 100-Kilometer-Runde und der gleich
angetriebene VW Touareg sogar mit 9,6, während sich der schwächste Cayenne-Benziner 12,9 genehmigt.
Porsche wollte die Informationen nicht kommentieren.