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Ab 2009 in |
Daimler |
China: Smart Fortwo |
Die Einführung in den USA scheint bis dato gut zu verlaufen, nun wagt sich Daimler mit seinem Kleinsten auch
ins Reich der Mitte – und macht den Angriff zur Verteidigung: Der Smart startet dort, wo er dreist kopiert
wird.
Ab Mitte 2009 werde der Fortwo auch für Kunden in China erhältlich sein, kündigte Daimler-Chef Dieter
Zetsche am Wochenende zur Eröffnung der "Auto China" in Peking an.
Man erwarte zusätzliches Absatzpotenzial für die Marke, denn der Kleinwagen sei wie maßgeschneidert für die
zunehmende Anzahl von Kleinwagenkunden auf dem chinesischen Markt. Das einzigartige Raumkonzept biete besonders
im dichten Verkehr der zahlreichen Millionenstädte Chinas Vorteile, hieß es. Zetsche: "Ich bin sicher, dass er
durch sein einzigartiges Konzept binnen kurzer Zeit viele Lifestyle-orientierte Kunden in den Großstädten
Chinas begeistern wird".
Offizielle Verlautbarungen zum Thema Produktpiraterie, mit der Daimler insbesondere beim Smart zu kämpfen hat,
gibt es nicht. Der Konzern bezeichnet den Zweisitzer in einer Presseaussendung jedoch mehrfach als "Original",
dessen Design inzwischen weltweit Kultstatus erreicht habe. Wenn das auch hoch gegriffen ist, so scheint der Plan,
den Chinesen einfach dieses Original bekannt zu machen, nicht ungeschickt. Den Fälscherbuden in China mit
rechtlichen Mitteln beizukommen, dürfte beschwerlich und langwierig sein - und von ungewissem Ausgang geprägt.
China ist der am schnellsten wachsende Automobilmarkt und inzwischen der zweitgrößte Fahrzeugmarkt der Welt: So
werden in der Volksrepublik jedes Jahr sieben Millionen neue Führerscheine ausgestellt. Alle zehn Monate erreicht
eine weitere chinesische Stadt die Größe New Yorks.
Derzeit verkauft Daimler den Smart in 37 Ländern. Seit der Einführung der ersten Generation vor zehn Jahren
wurden 870.000 Einheiten abgesetzt.