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BMW will seine Entwicklungskosten nicht nur durch die Entwicklung von Fahrzeugtypen aus einem Baukasten mit
Standard-Komponenten senken, sondern auch durch einen höheren Anteil virtueller Crashtests. Während in Deutschland
(auch dadurch) Arbeitsplätze wegfallen, stehen in den USA Neueinstellungen an.
Ein sehr großer Kostenblock in der Forschung und Entwicklung sei die Entwicklungs-Hardware, also beispielsweise
Versuchsteile und Werkzeuge, sagte BMW-Personalvorstand Ernst Baumann den "VDI nachrichten". "In Summe sind das
mehrere 100 Millionen Euro jährlich. Wir wollen unter anderem dadurch sparen, dass wir virtuelle Verfahren nutzen,
um die Zahl der Prototypen deutlich zu reduzieren und damit den Entwicklungsaufwand spürbar senken", so der
Manager.
Die Pläne sollen dazu beitragen, das von BMW-Chef Norbert Reithofer vorgegebene Ziel, die Entwicklungskosten von
jetzt 6,1 auf rund 5,5 Prozent in den kommenden fünf Jahren zu senken. Der Bau von weniger Prototypen und die
Durchführung von weniger Crashtests spart dabei nicht nur Material-, sondern auch Personalkosten. "Der Wechsel
von der Hard- zur Software ist in vollem Gange", so Baumann.
Baumann verteidigte noch einmal die Pläne, trotz gestiegener Gewinne insgesamt 8.100 Stellen mit Schwerpunkt in
Deutschland abzubauen. "80 % unserer Fahrzeuge gehen in den Export, aber nur 25 % unserer Mitarbeiter arbeiten
außerhalb Deutschlands. Tendenziell wird unsere Belegschaft daher eher im Ausland wachsen", argumentierte Baumann
und kündigte Neueinstellungen in den USA an.