 |
Neues Topmodell: Audi TTS |
Audi |
Zehn Jahre ist es schon wieder her, dass der Audi TT auf die Straßen kam (und sah und siegte). Zum kleinen Jubiläum
bringen die Ingolstädter jetzt mit dem TTS das Topmodell auf den Markt. Der stärkste Serien-TT tritt gegen die
Konkurrenz von Mercedes, BMW und Porsche mit einem kleinen, vergleichsweise sparsamen Motor an.
Zwei Liter Hubraum, Turboaufladung, Direkteinspritzung - im Prinzip ist die Maschine bekannt. Neu ist die
Leistungsausbeute, die Audi aus dem Aggregat kitzelt: Nach Modifikationen an Block, Zylinderkopf, Kolben,
Pleueln sowie Turbolader und Ladeluftkühler stehen 272 PS zu Buche. Was an den 3,5-Liter-V6 aus Stuttgart
erinnert, wird hier wohlgemerkt von einem Vierzylinder erledigt.
Wie dauerhaft haltbar so eine Konstruktion ist, wagen wir nicht zu beurteilen - und es wird die meisten Kunden
auch nicht interessieren. Wichtiger ist, dass der TT mit diesem Aggregat zu den schnellsten seiner Art gehört.
5,4 Sekunden genügen, um die Fuhre auf Tempo 100 zu bringen, und natürlich endet der Vortrieb erst bei
250 km/h im Begrenzer.
Dabei soll sich der Sportwagen mit einem Verbrauch von 8,0 Litern (Roadster: 8,2) zufriedengeben, was natürlich
nicht sehr realistisch ist, aber im Vergleich mit anderen Normwerten doch überzeugend. Die ähnlich schnellen
Konkurrenten Porsche Boxster S oder der Mercedes SLK 350 gönnen sich etwa einen Sechszylinder-Zuschlag von gut
zweieinhalb Litern - oder rund einem Drittel. Auch der Sechszylinder-TT mit 250 PS kommt auf 10,3 Liter.
Wird beim TTS statt des serienmäßigen Sechsgang-Getriebes die S-tronic, das Doppelkupplungsgetriebe, geordert,
reduziert sich der Durst sogar nochmal um jeweils 0,2 Liter, während die Spurtzeit um ebenfalls zwei Zehntel
sinkt. Neben den prinzipbedingten Vorteilen des kleinen Hubraums und der niedrigen Zylinderzahl des Motors
hat Audi sowohl den Fahrleistungen als auch dem Verbrauch auch mit einem aus Aluminium gefertigten und mithin
leichteren Vorderwagen auf die Sprünge geholfen. Das Ergebnis von 1.395 Kilo bzw. 5,1 kg/PS (Coupé mit Handschaltung)
kann sich sehen lassen, wenn man den serienmäßigen Allradantrieb berücksichtigt.
Äußerlich gibt sich der TTS auf den ersten Blick als Topmodell der Reihe zu erkennen. Dies geht insbesondere zurück
auf das horizontale LED-Tagfahrlichtband, das Audi-Fans schon von der TT-Speedster-Studie kennen. Bi-Xenon-Technik
ist serienmäßig, nicht aber Kurven- und Abbiegelicht wie in jedem Passat. Der Grill in Platinumgrau wird von schmalen
Chromleisten akzentuiert, der Bugschürze hat Audi größere Lufteinlässe spendiert.
In der Seitenansicht fallen neben den 18-Zoll-Rädern mit TTS-Emblemen auf den vorderen Bremssätteln die silbernen
Spiegelgehäuse sowie die verbreiterten und weiter nach unten gezogenen Schweller ins Auge. Ein bulliger Heckstoßfänger,
eine graue Diffusorblende und zwei doppelte Endrohre links und rechts tun auch am Heck des zwei Zentimeter längeren
TTS das Übrige.
Im Innenraum gibt es ein- oder zweifarbige, beheizte Sportsitze mit Leder-/Alcantara-Bezügen. Grau unterlegte
Instrumente mit weißen Zeigern, Pedale aus Metall und erweiterte Dekorflächen aus Aluminium sind ebenso serienmäßig
wie ein neues, hoch auflösendes weißes Display für den Bordcomputer, der - Porsche lässt grüßen - auch eine
Timerfunktion hat, mit der (hoffentlich nur) auf Rennstrecken die Rundenzeiten gemessen werden können. Zur
Ausstattung gehört im übrigen das adaptive Dämpfersystem "Audi magnetic ride" und beim Roadster das
vollautomatische Verdeck samt elektrischem Windschott.
Die Auslieferungen der "Fahrspaß-Maschine" (Audi-PR-Text) beginnen im Frühsommer zu Preisen ab 44.900 Euro für
das Coupé und 47.750 Euro für den Roadster. Viel Geld für vier Pötte.