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Modellpflege: Ford Focus ST |
Ford |
Zum Auftakt der Essen Motor Show zeigt Ford den überarbeiteten Focus ST. Das Topmodell erhält über die von
den "normalen" Varianten bekannten Design-Aufwertungen einige Verbesserungen im Detail. Motorseitig bleibt
alles beim Alten – was kein Nachteil sein muss.
Ford geht in punkto Antrieb demnach weiterhin einen etwas anderen Weg als die Mitbewerber VW und Opel: Unter
der Focus-Haube sorgt kein Vier- oder Sechszylinder für ansprechenden Vortrieb, sondern jene meist gute, aber
inzwischen kaum noch anzutreffende Motorspezies mit der dazwischenliegenden, ungeraden Zylinderzahl fünf.
Zwar will Ford dem Triebwerk Detail-Modifikationen angedeihen haben lassen, bleibt Details dazu aber schuldig.
Die Daten jedenfalls sind unverändert: 2,5 Liter Hubraum hat das Triebwerk, dem ein Turbolader zusätzliches Leben
einhaucht. 225 PS sind das Ergebnis, womit der Focus ziemlich exakt zwischen VW Golf GTI/Opel Astra Turbo (jeweils
200 PS) einerseits und Golf R32/Astra OPC (250/240 PS) liegt. Das Drehmoment beträgt ebenfalls unverändert für
einen Benziner satte 320 Newtonmeter, anliegend zwischen 1.600 und 4.000 Touren. Höchstgeschwindigkeit (241 km/h)
und Beschleunigungszeit (6,8 Sekunden) bleiben auf dem bisherigen Niveau.
Das ST-Design bleibt nach wie vor auffällig, ohne prollig zu wirken. Insgesamt darf die Umgestaltung als
Fortschritt gewertet werden, wozu die neue Scheinwerfer-Form beiträgt, aber auch der sattere Auftritt, für
den vor allem der nochmals vergrößerte untere Lufteinlass in der eigenständigen Frontschürze verantwortlich
zeichnet. Durch den Verzicht auf die hellen Rahmen um Nebelscheinwerfer und Zusatz-Heckleuchten wirkt der neue
ST zudem weniger verspielt. Neu sind außerdem die Außenspiegel-Gehäuse und das nun im Diffusor-Look schwarze
Mittelteil der Heckschürze.
Als geradezu typisch für die sportliche Speerspitze im Focus-Programm hat sich die Signalfarbe "Electric Orange"
durchgesetzt - rund 30 Prozent aller in Europa bestellten Focus ST rollten in dieser auffälligen Metallic-Lackierung
vom Band, obwohl sie aufgrund ihres in der Produktion sehr aufwändigen Finishs zu den teureren Extras (1.230 Euro)
zählt. Man habe lange und intensiv darüber beraten, ob man das neue Modell auch mit einer neuen "Leitfarbe" ausstatten
wolle, erläutert Jost Capito, Direktor des Ford TeamRS, sich aber am Ende für ein Festhalten an der
charakteristischen Farbe entschieden.
Im Interieur ersetzt "Karbon-Look" das bisherige Alu-Pendant an Blenden, Schaltern und Applikationen; serienmäßig
ist nun die schlüssellose Startfunktion. Die weiteren ST-Charakteristika wie etwa Recaro-Gestühl, Zusatzinstrumente
auf dem Armaturenträger, dunkler Dachhimmel und Alu-Pedalerie, bleiben unverändert.
In Details überarbeitet haben die Kölner Ingenieure auch Fahrwerk, Bremsen und Lenkung des ST. Dazu gehören u.a.
Verbesserungen an Fahrwerks-Aufnahmepunkten und Querstabilisatoren, modifizierte McPherson-Federbeine mit
größeren Stoßdämpfern, Feinarbeit an der Bremse im Hinblick auf mehr Bremskomfort bei niedrigen Geschwindigkeiten
und eine elektrisch betriebene Servolenkung mit höherer Verwindungssteifigkeit der Lenksäule.
Preislich hat sich Ford angenehm zurückgehalten: Gerade einmal 100 Euro trennen das neue vom bisherigen Modell,
beim Fünftürer sogar nur 25 Euro. Und der Basispreis von 25.500 Euro lässt sich auch im Wettbewerbsvergleich
sehen: Bei VW gibt es dafür einen Zylinder und 25 PS weniger.