Der Neuwagenmarkt in Deutschland war auch im Juli rückläufig. Allerdings schwächte sich das Minus etwas ab.
Die weiteren Tendenzen klingen vertraut: Diesel sind gefragt und Privatkäufer eine schwindende Spezies, die
sich immer mehr auf dem Gebrauchtmarkt umtut.
Nach den am Freitag vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg veröffentlichten Zahlen wurden im Juli insgesamt
rund 308.400 Kraftfahrzeuge, darunter 258.600 Pkw, neu in den Verkehr gebracht. Dies entspricht gegenüber dem
Vormonat einem Minus von 12,5 bzw. 14,1 Prozent, diese Werte sind jedoch saisonbedingt und daher nicht allzu
aussagekräftig.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich ein Rückgang um 0,3 bzw. 2,7 Prozent. Insgesamt notierten die Statistiker
für die ersten sieben Monate des Jahres 2,18 Mio. Kfz-Neuzulassungen, darunter 1,84 Mio. Pkw.; der Rückstand zum
Vorjahreszeitraum reduziert sich damit auf 6,5 bzw. 8,3 Prozent. Bei den Lkw, Sattelzugmaschinen und den Bussen wurden
die Vorjahreswerte deutlich übertroffen. Der Motorradmarkt befindet sich tendenziell im Aufwind und konnte nach zwei
schwachen Monaten mit + 4,3 Prozent den Wachstumskurs wieder aufnehmen.
Der Privatanteil der Pkw-Zulassungen lag im Juli bei nur 42,7 Prozent. Die Dieselfahrzeuge legten kräftig zu. Fast jeder
zweite Neuwagen (49,3 %) war mit einem Selbstzünder ausgestattet. Deutliche Zugewinne waren in den Segmenten "Minis"
(+ 14,4 %) und - im fünften Monat in Folge - Sportwagen (+ 11,9 %) zu beobachten. Die Oberklasse war dagegen weniger
gefragt (- 25,4 %). In der Haupturlaubszeit fuhren die Wohnmobile mit einem dicken Polster von + 23,3 Prozent in die
Gewinnzone.
Bei den deutschen Autoherstellern konnte Ford im Juli (+ 16,0 %) eine spürbare Belebung aufzeigen. Auch Smart (+ 60,0 %)
befindet sich dank des neuen Modells jedenfalls derzeit in der Erholungsphase. Beim größten Automobilhersteller VW läuft
es dagegen weiterhin schleppend (- 10,1 %). Die beiden größten ausländischen Marken weisen sehr unterschiedliche Juli-Zahlen
aus: Während Renault (+ 10,2 %) die Vormachtstellung auf dem deutschen Markt weiter ausbaute, musste Toyota (- 12,7 %)
deutliche Verluste hinnehmen. Mazda (- 29,6 %) und Nissan (- 35,3 %) können ebenfalls nicht zufrieden sein.
Gebrauchte Fahrzeuge waren im Juli sehr gefragt. 565.483 Pkw wechselten den Besitzer, das ist ein Plus von 3,5 Prozent
im Vergleich zu Juli 2006. Bei den Nutzfahrzeugen wurden die Vorjahreswerte der Lkw und land-/forstwirtschaftl. Zugmaschinen
deutlich übertroffen. Der Motorradmarkt ging mit + 2,0 Prozent in die Monatsbilanz ein. Für das Rumpfjahr errechnet
sich jedoch noch ein Minus von 2,2 (alle Kfz) bzw. 4,0 Prozent gegenüber 2006.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.