Die schlechte Tendenz am deutschen Automarkt hat sich auch im Juni fortgesetzt. Damit fällt die Halbjahres-Bilanz
deutlich schlechter als in den beiden Vorjahren. Auch der Gebrauchtwagenmarkt schloss mit roten Zahlen.
Nach den am Mittwoch vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) veröffentlichten Zahlen wurden im Juni insgesamt rund
352.300 Kraftfahrzeuge, darunter 301.100 Pkw, neu in den Verkehr gebracht. Dies entspricht gegenüber dem
Vormonat einem Plus von 1,2 bzw. 2,6 Prozent, im aussagekräftigeren Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich
jedoch ein Rückgang um 4,9 bzw. 7,0 Prozent.
Insgesamt notierten die Statistiker für das erste Halbjahr 1,87 Mio. Kfz-Neuzulassungen, darunter 1,58 Mio. Pkw.
Es errechnen sich daraus Rückgänge um 7,5 bzw. sogar 9,2 Prozent.
Im vierten Monat in Folge lagen vor allem Sportwagen im Trend: Um 17 Prozent schnellten deren Zulassungen nach oben -
vor allem ein Verdienst des Audi TT. Geländewagen liegen ebenfalls weiterhin im Trend (+ 5,2 %). Von der insgesamt
rückläufigen Bilanz sind mehr oder weniger alle verbleibenden Pkw-Segmente betroffen, wobei die "Obere Mittelklasse"
(Audi A6, Mercedes E-Klasse & Co.) mit 3,3 Prozent Minus noch relativ gut davonkam.
Die Antriebs- bzw. Kraftstoffwahl fällt bei Sportwagen zugunsten des Ottomotors eindeutig aus. Bei den Geländewagen
liegt dagegen der Dieselanteil bei über 70 Prozent. Im Mittel waren 46,9 Prozent der neu zugelassenen Pkw mit einem
Dieselmotor ausgestattet (- 2,4 %). Der Erdgas-Anteil ist mit 4.514 neu zugelassenen Pkw seit Januar 2007 fast
unverändert zum Vorjahr (+ 0,2 %). Der Schwerpunkt der Zulassungen liegt weiterhin im gewerblichen Bereich - 62,4 Prozent
aller Pkw gehen inzwischen an Firmen.
Die Motorräder lagen zur Jahresmitte mit 117.147 Neuzulassungen nur leicht über dem Vorjahresniveau (+ 1,0 %). Im
Nutzfahrzeugbereich schlossen die Lkw (+ 5,7 %) sowie die land-/forstwirtschaftlichen Zugmaschinen (+ 2,8 %) die
erste Jahreshälfte positiv ab.
Während die deutschen Marken im 1. Halbjahr um 9,2 Prozent zurückfielen, sind bei den ausländischen Fabrikaten
unterschiedliche Tendenzen zu beobachten: So verliert Spanien 16,3 Prozent, während USA-Modelle mit 11,3 und
solche aus Tschechien mit 6,8 Prozent im Plus liegen. Letzterenfalls geht es um Škoda - die VW-Tochter avanciert
damit zur drittstärksten Import-Marke. Nur Toyota (- 7,2 %) und Renault (- 12,8 %) verzeichneten trotz rückläufiger
Zahlen noch mehr Neuzulassungen. Fast jeder dritte Neuwagen (32,6 Prozent) stammt aus dem Volkswagen-Konzern.
Auffallend deutlich fiel das Minus bei Nissan (- 27,9 %), Saab (- 34,2 %) und Ssangyong (- 49,9 %) aus. Bis auf
Porsche (+ 1,9 %) bilanzierten alle deutschen Hersteller zur Jahresmitte weniger Zulassungen als im Vorjahr. Besonders
betroffen waren Ford (- 17,4 %) und Opel (- 14,3 %). Bei Smart fiel die Zwischenbilanz mit minus 25,0 Prozent noch
deutlicher aus, sollte angesichts des Modellwechsels aber noch nicht überbewertet werden.
Die Besitzumschreibungen waren gegenüber dem Vorjahr ebenfalls rückläufig (- 3,1 %). 3,65 Mio. Kfz wechselten im ersten
Halbjahr den Besitzer. Eine deutliche Zunahme war allerdings bei Motorrädern und Nutzfahrzeugen zu beobachten.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.