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Vectra-Ausblick: Opel GTC Concept |
Opel |
Opel hat auf dem Genfer Salon eine Studie enthüllt, die wieder einmal GTC heißt – und wieder einmal eine neue
Design-Ära einleiten soll. Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Coupé ein Ausblick auf die nächste Vectra-Generation,
die mutmaßlich auch ein modifiziertes Logo tragen wird.
Dynamisch, erfrischend, selbstbewusst, aufregend, emotional, eigenständig, substantiell - an wohlfeilen Attributen
mangelt es den Unterlagen zum Auto nicht. Ob sie zutreffen, liegt wie immer im Auge des Betrachters - und dessen
Vorlieben auszuloten, ist Sinn der Übung.
"Die Studie zeigt die neue Interpretation der Marke Opel", erläutert Alain Visser, Geschäftsführer Europäisches
Opel-Marketing, und sein Kollege Bryan Nesbitt wird noch etwas konkreter: "Der GTC Concept läutet die nächste Ära in
der Opel-Designsprache ein", so der der Executive Director aus dem europäischen GM-Designzentrum. Das darf man für bare
Münze nehmen - schließlich haben auch die Konzepte GTC Genève, Antara GTC oder das Flex-Fix-Heckträgersystem aus dem
pfiffigen TRIXX einen Ausblick auf die Serie gegeben, wenn auch manchmal nur verklausuliert.
Ein Schlüsselelement des seidengrau lackierten, 4,83 Meter langen, 1,87 Meter breiten und 1,43 Meter flachen GTC Concept
ist die aggressiv gestaltete Front mit großen vertikalen Aluminium-Lufteinlässen, die in die Scheinwerfer hineinragen.
Diese vertikale Formgebung wird am Heck von der Auspuffanlage wieder aufgenommen. Die Front des Coupés ist zudem geprägt
von einem großen trapezförmigen Grill mit markentypisch breiter, in poliertem Aluminium ausgeführter Querspange. Mittig
sitzt das Markenlogo, bei dem der Opel-Schriftzug in die breiter ausgeführte Umrandung des Blitzes integriert ist.
Die Verwendung von LED-Technologie machte eine spezielle Nachtgrafik der Front- und Heckleuchten möglich, wenn Opel damit
auch Vorreitern wie insbesondere BMW, VW und Audi hinterherhinkt. Erwähnenswert ist im übrigen die gute Aerodynamik des
Autos (cW=0,25) und die Studien-typisch auffällig gezeichneten und nicht weniger als 20 Zoll großen Räder mit
245/40er-Pneus, die auf der Mitte der Lauffläche einen roten Streifen tragen.
Das ist natürlich serienfern, aber es ermöglicht, im übertragenen Sinne ein Band zu spannen zum Innenraum, wo der gleiche
rote Akzent die Mittelachse des unten abgeflachten Lenkrads betont und - natürlich vertikal - in die Oberfläche der Sitze
eingewoben ist. Rot schimmert auch die Instrumentenbeleuchtung, was sich künftig auch in der Serie so wiederfinden wird.
Jedenfalls im kommenden Vectra dürfte dies auch für die vier Rundinstrumente gelten, die in anderen Opel-Baureihen
inzwischen ja auf drei zurechtgespart wurden.
Im übrigen ist das Interieur sauber, unspektakulär und bereits weitgehend seriennah gezeichnet. Es zeichnet sich durch
matte elfenbeinfarbige Oberflächen mit hochglänzenden Elementen in "Klavierlack-Optik" aus, was freilich längst nicht so
spannend ist, wie es die Rüsselsheimer glauben machen wollen, die von einem "neuen Ästhetik-Standard" schwärmen.
Tatsächlich loben kann man dagegen das neue, "Flex4" genannte und zum Patent angemeldete Sitzsystem, das sich in
die Reihe innovativer Lösungen für Sitze respektive Gepäck bei Opel einreiht. Dank Flex4 lassen sich die Rückenlehnen
der beiden hinteren Sitze per Knopfdruck sensorgesteuert und separat an die vorderen Sitze heranfahren und andocken.
Die Laderaumabdeckung wird dabei automatisch über die im Boden verbleibenden Sitzflächen gezogen. Dadurch entsteht
ein Drei- oder Zweisitzer mit ebener, bis zu 1,80 Meter langer Ladefläche, und das Gepäckraumvolumen steigt von 500
über 755 (Dreisitzer) auf bis zu 1.020 Liter (Maximalwert bis zur Gürtellinie).
Angetrieben wird die Studie von dem prinzipiell bekannten 2,8-Liter großen Turbo-Sechsyzlinder, der hier 300 statt
regulär 250 PS leistet und mit Allradantrieb gekoppelt ist. Innovationen für Verbrauch oder Umwelt sucht man dabei
vergebens, aber dafür ist das Coupé auch nicht gedacht. Programm ist, den Messebesuchern schöne Augen zu machen. Das
scheint soweit gelungen, obwohl sie vertikal sind.