Der im September begonnene Aufschwung am deutschen Automarkt hat sich auch im Oktober fortgesetzt, wenn auch in
abgeschwächter Form. Zwar gab es saisonbedingt rote Zahlen gegenüber dem September, insgesamt aber liegt 2006
bisher vor den beiden Vorjahren.
Nach den am Montag in Flensburg veröffentlichten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wurden im Oktober 2006
insgesamt 327.468 Kraftfahrzeuge neu zugelassen, darunter 293.832 Pkw. Gegenüber dem September bedeutet dies ein
Minus von 4,0 bzw. 1,5 Prozent.
Im aussagekräftigeren Vergleich zum Vorjahresmonat errechnen sich dagegen Zuwächse von 1,5 respektive 1,4 Prozent, wobei
Nutzfahrzeuge Federn lassen mussten, während Pkw, Anhänger und auch Motorräder zulegen konnten. Nach den ersten zehn
Monaten des Jahres haben die Statistiker insgesamt knapp 3,3 Millionen Kfz-Neuzulassungen gezählt, darunter rund
2,84 Millionen Pkw, das sind etwa 30.000 Einheiten mehr als im 2005.
Vans (+ 17 %) und Geländewagen (+ 13 %) stehen weiterhin hoch im Kurs. Selbst Cabriolets (+ 28 %) fanden an den tristen
Herbsttagen guten Absatz; Peugeot 206 und VW Eos waren insoweit besonders gefragt. Bei der Fahrzeuggröße fällt die
Wahl zunehmend auf Kleinwagen (+ 9 %). Hier hat sich der neue Opel Corsa mit rund 4.400 Einheiten gleich auf die
Überholspur begeben, um dem Marktführer VW Polo (8.400) Paroli zu bieten.
45,2 Prozent der Pkw-Neuzulassungen sind inzwischen mit einem Diesel-Aggregat ausgestattet - Tendenz steigend (+ 4,2 %).
Alternative Antriebsarten wie Erdgas, Flüssiggas und auch Hybridantrieb sind ebenfalls gefragt. Im Oktober wurden über
2.000 Erdgas-Pkw zugelassen.
Bei den deutschen Herstellern lief es im Oktober für Opel (+ 16 %) besonders gut - die Mehrwertsteuer-Aktion ist
offenbar gut angenommen worden. Unter den ausländischen Marken waren bei Dacia (+ 162 %), Nissan (+ 65 %) und Ssangyong
(+ 63 %) die höchsten Zuwachsraten zu beobachten. Renault erzielte mit über 14.000 Neuzulassungen bzw. einem Anteil
von 4,8 Prozent das beste Monatsergebnis der Importeure, gefolgt von Toyota und Peugeot. Im Gesamtfeld liegt VW mit
rund 61.000 Einheiten (20,8 %) deutlich vorn. Es folgen Mercedes mit 30.000 und Opel mit 28.000 Einheiten. Rechnet man
alle VW-Marken zusammen, so stammt mehr als jedes dritte neue Auto vom Wolfsburger Konzern (33,4 Prozent Marktanteil
plus Bentley, Bugatti und Lamborghini).
Der Gebrauchtwagenmarkt entwickelte sich klassenübergreifend gut. Gut 640.000 Halterwechsel bedeuten sowohl gegenüber
dem September als auch gegenüber dem Vorjahresmonat einen Zuwachs. Nach zehn Monaten errechnet sich nun erstmals in
diesem Jahr ein kleines Plus im vergleich mit Januar-Oktober 2005. Auffällig bleibt das große Interesse an Sattelzugmaschinen.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.