Mit einem deutlichen Plus startete der Automarkt im September offenbar bereits in den Jahres- und damit auch den
Mehrwertsteuer-Endspurt. Nicht nur Pkw, sondern auch Nutzfahrzeuge und Motorräder melden Zuwächse. Vier der sieben
deutschen Marken erreichen aber nicht das Vorjahresergebnis.
"Die Dürre des Sommers ist beendet" - so überschreibt das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) lyrisch den am Freitag in
Flensburg vorgelegten Marktbericht. Danach wurden im September 2006 insgesamt 341.139 Kraftfahrzeuge neu zugelassen,
darunter 298.179 Pkw. Gegenüber dem schwachen August bedeutet dies ein kräftiges Plus von 20,4 bzw. 21,8 Prozent.
Im aussagekräftigeren Vergleich zum Vorjahresmonat errechnen sich immerhin noch Zuwächse von 5,6 respektive 4,5
Prozent. Alle Fahrzeugarten sind dabei im Plus, wobei die Gruppe der "übrigen Kfz" und die der Busse besonders
kräftig zugelegt haben.
Nach Abschluss des dritten Quartals steht das Neuzulassungsbarometer mit 2,54 Mio. Pkw nun ein Prozent über dem
Vorjahreswert. Die deutschen Marken blieben bei einem Anteil von 63,7 Prozent leicht hinter dem Vorjahresergebnis
zurück. Als stärkster Importeur konnte Japan den Marktanteil auf 12,2 Prozent weiter ausbauen. Frankreich muss
dagegen die größte Einbuße hinnehmen und ist sogar unter die 10-Prozent-Marke gerutscht. Italienische Fahrzeuge
waren in den vergangenen Jahren stark rückläufig – jetzt sind sie wieder gefragt: Eine Zuwachsrate von 29,1 Prozent
spricht für sich.
Die beliebteste ausländische Automarke in Deutschland ist derzeit noch Renault. Doch während dort ein Rückgang von 13,8
Prozent zu beobachten ist, befindet sich Toyota mit einem Plus von 8,3 Prozent bereits auf der Überholspur. Beide Fabrikate
durchbrachen im September die 100.000er-Marke. Auf Nummer zwei rangiert Škoda. Amerikanische Pkw sind traditionell weitaus
seltener auf deutschen Straßen zu sehen; General Motors (+ 47,8 %) und Chrysler/Jeep (+ 19,8 %) sind jedoch auf Wachstumskurs.
Bei den deutschen Herstellern konnte VW seine Vorrangstellung kräftig ausbauen (+ 8,0 %). Zusammen mit Audi, Seat und Škoda
erreicht der Konzern in Deutschland einen Marktanteil von über 32 Prozent. Porsche (+ 4,4 %) und Audi (+ 1,9 %) ziehen mit,
während alle anderen deutschen Marken die Zulassungsraten des Vorjahres nicht erreicht haben. Smart ist mit 29 Prozent
besonders weit zurückgefallen - höchste Zeit für den neuen Fortwo.
Auch die Betrachtung nach Fahrzeugklassen ist interessant: Sowohl die Kleinstwagen (+19%) als auch die Oberklasse-Pkw
(+10%) legten deutlich zu, während die "konventionellen" Segmente insbesondere der Mittelklasse Federn lassen mussten.
Deutliche Zugewinne verzeichneten auch die Geländewagen (+ 14,4 %), "Utilities" (+ 8,7 %) und Vans (+ 8,0 %).
Besonders stark im Trend liegen laut KBA derzeit Modelle im untersten Preissegment, wie Dacia Logan oder das Trio
Toyota Aygo, Citroën C1 und Peugeot 107. Der Dieselanteil beträgt im Mittel aller Klassen 43,8 Prozent.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt wurde im September ebenfalls weiter Boden gut gemacht. Gut 550.000 Pkw wechselten den
Besitzer, das sind 3,6 Prozent mehr als im September 2005. Nach neun Monaten errechnen sich gut fünf Millionen
Halterwechsel, womit sich der Rückstand zum Vorjahreswert von 0,9 (August) auf jetzt nur noch 0,3 Prozent verringert.
Sowohl im September als auch nach drei Quartalen sind Sattelzugmaschinen besonders gefragt.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.