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Modifizierte Mo- |
DaimlerChrysler |
toren und Getriebe: Mercedes-Benz Vario |
Er ist ein "Benz" von alter Robustheit, den man zumindest in größeren Städten regelmäßig sieht – und doch gehört
der Vario zu den unbekanntesten Mercedes-Modellen. Nach langer Zeit gibt es nun eine kleine Modellpflege für den
Großtransporter, die man ihm aber nicht ansieht.
Im Mittelpunkt stehen überarbeitete Motoren nach Abgasstandard Euro4. Letzteres erreichten die Ingenieure vor allem
durch die Umstellung der robusten Vierzylinder-Motorenbaureihe auf das sogenannte "BlueTec"-Prinzip.
Darunter versteht Mercedes zusammengefasst die Einspritzung einer Harnstofflösung namens "AdBlue" über einen separaten
Tank in den Abgasstrom, was in einem nachgeschalteten SCR-Katalysator (SCR = Selective Catalytic Reduction) eine
wirksame Stickoxid-Umwandlung in Stickstoff und Wasserdampf ermöglicht. Das Prinzip wurde erstmals vor zwei Jahren
präsentiert und ist inzwischen in den Baureihen Actros, Axor und Atego im Serieneinsatz und für Pkw in ähnlicher Form
angekündigt. Während etwa der Actros bereits in EU5-Varianten ausgeliefert wird, bleibt es beim Vario zunächst bei
einer Einstufung nach EU4.
Der gewünschte Nebeneffekt des Prinzips liegt darin, dass dank SCR die Motoren auf eine noch effektivere Verbrennung
optimiert werden können, was die Rohemissionen und Rußpartikel sowie den Kraftstoffverbrauch reduziert. In letzterem
Punkt bleibt Mercedes konkrete Zahlen aber schuldig. Der AdBlue-Verbrauch beträgt rund vier Prozent des Diesel-Verbrauchs,
der unter der Motorhaube angebrachte Vorratsbehälter fasst 18 Liter.
Die Leistung der drei jeweils 4,25 Liter großen Motorvarianten (Baureihe OM 904 LA) ändert sich im Zuge der Umstellung
zum Teil leicht, etwa bei der Basisvariante von bisher 136 auf künftig 129 PS (500 statt 520 Newtonmeter) und bei der
mittleren von 150 auf 156 PS (610 statt 580 Nm); beim Topmodell bleibt es bei 177 PS und 675 Nm.
Kam bisher in Verbindung mit den zwei unteren Leistungsstufen serienmäßig ein Fünfgang-Schaltgetriebe zum Einsatz, so
verfügen nun alle Vario serienmäßig über sechs Gänge. Noch mehr Komfort verspricht die wahlweise lieferbare neue
Fünfgang-Wandlerautomatik (bisher vier Gänge), die jetzt für alle Leistungsstufen zur Verfügung steht. Mehr
Durchzugskraft und eine höhere Wirtschaftlichkeit sind in beiden Fällen das Ergebnis.
Kleinere Neuheiten kennzeichnen schließlich auch das Fahrerhaus-Innenleben. So gibt es neue Türverkleidungen
mit integrierter Ablage sowie geänderte Abdeckungen der Radläufe, Modifikationen an Innenverkleidungen und Dachhimmel
sowie eine nun zweifarbig in Schwarz und Grau gehaltene Armaturentafel. Bilder davon kann oder will Mercedes auch
auf Anfrage nicht zeigen.