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Donnerstag, 28. März 2024
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Zwölfzylinder-Cabrio als dritte GT-Variante kommt Ende 2006

Bentley Continental GTC: Director's Cut

Siehe Bildunterschrift
Bild anklicken für Großansicht Ab Ende 2006:
Bentley GTC
Bentley
Die meisten Luxus-Cabriolets werden weltweit in den USA verkauft, und davon rund ein Drittel alleine in Los Angeles und New York City. Vielleicht auch deswegen stellt Bentley die Serienversion des offenen GT just auf der NY-Automesse vor. Das Auto ist wunderschön und pfeilschnell.
Während sich der ebenfalls neue Azure - die Cabriolet-Version des Arnage - an Kunden wendet, die besonderen Glamour, Luxus und viel Platz von einem Auto erwarten, ist der offene GT alias GTC (GT Convertible) die bessere Wahl für jene, die Leistung, Stil und Fahrvergnügen auf etwas sportlichere und modernere, auch alltagstauglichere Art suchen - einmal abgesehen davon, dass der GTC in einer deutlich zivileren Preisregion beheimatet ist.

Angetrieben wird der offene Engländer wie auch das Coupé und die Limousine "Flying Spur" der Baureihe von jenem Zwölfzylinder-Triebwerk in W-Bauweise, das ursprünglich von Konzernmutter Volkswagen stammt und etwa aus Phaeton und Touareg bekannt ist. Im Bentley leistet das doppelt turboaufgeladene, sechs Liter große Aggregat satte 560 PS; das Drehmoment von 650 Newtonmetern liegt zwischen 1.600 und 6.000 Touren an.

Im Ergebnis stürmt das ziemlich exakt zweieinhalb Tonnen schwere (plus 110 kg gegenüber dem Coupé) Auto in 5,1 Sekunden auf Tempo 100 und maximal bis auf 312 km/h, womit Bentley den Titel des schnellsten Cabrios der Welt für sich beansprucht, was man in Zweiten, wo die meisten anderen Hersteller dem Vortrieb bei 250 km/h einen elektronischen Riegel vorschieben, aber nicht überbewerten sollte. Wer offen fährt, erreicht noch 304 km/h. Die Kraftübertragung - natürlich auf alle vier Räder - obliegt einem Sechsgang-Automatikgetriebe von ZF, das sich auch mit Schaltwippen am Lenkrad bedienen lässt.

Als Kapuze dient natürlich kein Klappdach, sondern ein "gutes, altes" Stoffverdeck, das man auch gerne als Softtop bezeichnet. Es ist dreilagig ausgeführt, mit einer heizbaren Heckscheibe aus Glas und einer Innenlampe versehen und faltet sich in 25 Sekunden elektrisch aus respektive ein, wobei dieser Vorgang bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h möglich ist. Im geöffneten Zustand verschwindet das Verdeck, dessen Dämmeigenschaften Bentley als die besten der Welt bezeichnet, vollständig unter einer Klappe im Heck; keinerlei Teile des Mechanismus bleiben dann sichtbar, weder von außen noch von innen. Ein im Fall der Fälle automatischer ausfahrender Überrollschutz hinter den Kopfstützen im Fond sorgt für die nötige Überschlagssicherheit.

Ausgelegt ist der GTC als 2+2-Sitzer, was ihn ebenfalls vom größeren Azure unterscheidet. Dank einer stärkeren Auswölbung der Rückseite der Vordersitze soll der Knieraum im Fond drei Zentimeter größer ausfallen als im Coupé. Unterschiede zum GT gibt es im übrigen in punkto Hinterradaufhängung, die für mehr Fahrkomfort und insbesondere im Hinblick auf zusätzlichen Platz für den Verdeckkasten optimiert wurde. Das Kofferraumvolumen beträgt dennoch nur 235 Liter. Die Karosserie selbst wurde mit umfangreichen Maßnahmen verstärkt - die "scuttle shake" genannten Vibrationen, die Cabrio-typisch aus dem fehlenden Dach resultieren, wollte Bentley so weit als irgend möglich vermeiden.

Im Innenraum dominiert allerfeinstes Holz und Leder, dessen Art und Farbtöne Kunden mannigfaltig zusammenstellen können und das größtenteils in Handarbeit verbaut wird. Alleine das Beziehen eines Lenkrades dauert acht Stunden. Der verantwortliche Bentley-Mann Robin Page schwärmt: "Bei versenktem Dach fällt sofort das durchgehende Edelstahlband auf Höhe der Fensterunterkante auf, das den Innenraum wunderschön einfasst. Das Interieur innerhalb dieses Rahmens besteht aus feinstem, von Hand verarbeitetem Leder, Holz und poliertem Metall. Hier präsentieren die Handwerkskünstler von Bentley ihr unglaubliches Können."

In punkto Ausstattung und Sicherheit ist der GTC wie die gesamte Baureihe absolut auf dem aktuellen Stand: Von 19 Zoll-Rädern mit den größten Bremsscheiben bei einem Serienauto über elektronische Parkbremse, Alarmanlage, schlüsselloses Zugangssystem, elektrische Sitze mit Memory-Funktion, adaptiver Fahrwerkskontrolle, DVD-Navigation, Bi-Xenon-Licht bis hin zu Bluetooth-Anbindung fürs Handy oder einem profanen Regensensor ist alles an Bord. Die Türen können elektrisch geschlossen werden.

Die Markteinführung soll Ende des Jahres erfolgen - und erst dann werden die Briten auch den Preis nennen.
text  Hanno S. Ritter
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