Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Samstag, 27. April 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 2 Minuten
Suchmaschine statuiert Exempel gegen Manipulation

Google entfernt BMW Deutschland aus Suchindex

Siehe Bildunterschrift
Nicht mehr im Screenshot: Autokiste
Google-Suchindex: BMW-Website
Google macht mit seiner Ankündigung, verstärkt auch im nicht-englischsprachigen Bereich gegen Suchmaschinen-Spam vorzugehen, weiter Ernst. Mit BMW wurde nun ein höchst öffentlichkeitswirksames Exempel statuiert.
Die deutsche Website des Münchner Autobauers ist seit Sonntag (05.02.) nicht mehr im Index der bekanntesten Suchmaschine vertreten. "Es wurden keine mit Ihrer Suchanfrage (site:bmw.de) übereinstimmenden Dokumente gefunden", heißt es schlicht.

Zur Begründung hieß es, es sei versucht worden, mit sogenannten "Doorway-Pages" - einem seit Jahren von vielen Anbietern genutzten Trick - die Suchergebnisse zu manipulieren. Google-Mitarbeiter Matt Cutts zeigt in seinem Blog anschaulich, wie es funktioniert: Während die Suchmaschine etwa unter der Adresse "bmw.de/bmw-neuwagen.html" auf längere Texte mit häufig vorkommenden Suchworten und etlichen Links auf andere BMW-Seiten stieß, wurden "echte" Nutzer dieser Adresse sofort per Javascript auf eine Modellübersicht geleitet.

Damit hat BMW sich Vorteile gegenüber anderen Seiten verschafft und gegen die Richtlinien der Suchmaschine verstoßen. Als Konsequenz sind nun sämtliche Seiten der Domain "bmw.de" aus dem Index ausgeschlossen worden, während etwa "bmw.com" und andere URLs des Autobauers nach wie vor erfasst sind. Inzwischen hat BMW zumindest einige, etwa die genannte, Seite aus dem Netz genommen. Bis zu einer Wiederaufnahme können Wochen vergehen; BMW muss hierfür einen entsprechenden Antrag stellen und versichern, in Zukunft die Richtlinien zu beachten. Ein BMW-Sprecher wollte zu der Angelegenheit nicht Stellung nehmen.

Während der Ausschluss für ein Unternehmen wie BMW zwar ärgerlich und in diesem Falle PR-schädlich ist, hat es auf den Umsatz höchstens marginale Auswirkungen. Bei Portalen und Online-Shops kann ein Rausschmiss bei Google dagegen schnell existenzbedrohende Ausmaße annehmen.

Google hatte bereits Mitte Januar das Angebot "Automobile.de" nicht mehr gelistet. Der Anbieter hat inzwischen in einer Stellungnahme eingeräumt, Brückenseiten - hier wohl als Subdomains ausgeführt - verwendet zu haben, will aber Fahrzeugsuchende nicht in die Irre geführt haben. Dennoch wurde vor dem Hintergrund eines "merklichen, aber nicht dramatischen Besucherrückgangs" inzwischen ebenfalls aufgeräumt und eine Wiederaufnahme beantragt.

Laut Cutts wird die deutsche Website des Büromaschinenherstellers Ricoh in Kürze ebenfalls ausgeschlossen.
text  Hanno S. Ritter
Verwandte Themen bei Autokiste
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.