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Nicht mehr im |
Screenshot: Autokiste |
Google-Suchindex: BMW-Website |
Google macht mit seiner Ankündigung, verstärkt auch im nicht-englischsprachigen Bereich gegen Suchmaschinen-Spam
vorzugehen, weiter Ernst. Mit BMW wurde nun ein höchst öffentlichkeitswirksames Exempel statuiert.
Die deutsche Website des Münchner Autobauers ist seit Sonntag (05.02.) nicht mehr im Index der bekanntesten
Suchmaschine vertreten. "Es wurden keine mit Ihrer Suchanfrage (site:bmw.de) übereinstimmenden Dokumente
gefunden", heißt es schlicht.
Zur Begründung hieß es, es sei versucht worden, mit sogenannten "Doorway-Pages" - einem seit Jahren von vielen
Anbietern genutzten Trick - die Suchergebnisse zu manipulieren. Google-Mitarbeiter Matt Cutts zeigt in seinem Blog
anschaulich, wie es funktioniert: Während die Suchmaschine etwa unter der Adresse "bmw.de/bmw-neuwagen.html" auf
längere Texte mit häufig vorkommenden Suchworten und etlichen Links auf andere BMW-Seiten stieß, wurden "echte"
Nutzer dieser Adresse sofort per Javascript auf eine Modellübersicht geleitet.
Damit hat BMW sich Vorteile gegenüber anderen Seiten verschafft und gegen die Richtlinien der Suchmaschine
verstoßen. Als Konsequenz sind nun sämtliche Seiten der Domain "bmw.de" aus dem Index ausgeschlossen worden,
während etwa "bmw.com" und andere URLs des Autobauers nach wie vor erfasst sind. Inzwischen hat BMW zumindest
einige, etwa die genannte, Seite aus dem Netz genommen. Bis zu einer Wiederaufnahme können Wochen vergehen;
BMW muss hierfür einen entsprechenden Antrag stellen und versichern, in Zukunft die Richtlinien zu beachten.
Ein BMW-Sprecher wollte zu der Angelegenheit nicht Stellung nehmen.
Während der Ausschluss für ein Unternehmen wie BMW zwar ärgerlich und in diesem Falle PR-schädlich ist, hat
es auf den Umsatz höchstens marginale Auswirkungen. Bei Portalen und Online-Shops kann ein Rausschmiss bei
Google dagegen schnell existenzbedrohende Ausmaße annehmen.
Google hatte bereits Mitte Januar das Angebot "Automobile.de" nicht mehr gelistet. Der Anbieter hat inzwischen
in einer Stellungnahme eingeräumt, Brückenseiten - hier wohl als Subdomains ausgeführt - verwendet zu haben, will
aber Fahrzeugsuchende nicht in die Irre geführt haben. Dennoch wurde vor dem Hintergrund eines "merklichen, aber
nicht dramatischen Besucherrückgangs" inzwischen ebenfalls aufgeräumt und eine Wiederaufnahme beantragt.
Laut Cutts wird die deutsche Website des Büromaschinenherstellers Ricoh in Kürze ebenfalls ausgeschlossen.