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Produktion eingestellt: Opel Speedster |
Opel |
Knapp fünf Jahre ist es her, dass der Opel Speedster in Produktion ging – ein Auto, das man so den
Rüsselsheimern gar nicht zugetraut hätte, schon gar nicht im Jahr 2000. Doch nun ist die Ära schon wieder
zu Ende gegangen.
Wie der Autobauer erst heute mitteilte, lief bereits am 21. Juli das letzte Exemplar vom Band.
7.000 Einheiten entstanden seit Produktionsbeginn im September 2000, ursprünglich waren 10.000 geplant. Doch trotz
dieser vergleichsweise geringen Stückzahl schrieb der puristische Roadster ein Stück Unternehmens-Geschichte: In
Kooperation mit Lotus war der erste Opel mit Mittelmotor entstanden; Aluminium und Glasfaser-verstärkter Kunststoff
dienten als Material für Chassis und Karosserie.
Der Speedster war stets als kompromissloser Zweisitzer ausgelegt - alles, was nicht unbedingt notwendig war,
wurde schon aus Gewichtsgründen weggelassen: Ob Fensterheber, Zentralverriegelung oder Klimaanlage, der Speedster
hatte von alledem nichts, vieles noch nicht einmal in der Aufpreisliste. Resultat waren 850 Kilogramm - in der
modernen Autowelt kaum noch vorstellbar -, die ein puristisches Fahrerlebnis mit tiefem Schwerpunkt und guter
Straßenlage und nicht zuletzt höchst ansprechende Fahrleistungen versprachen.
So schaffte der Speedster bereits mit der Anfangsmotorisierung, einem 2,2 Liter-Vierzylinder aus der Großserie, Tempo
100 nach weniger als sechs Sekunden und 220 km/h Höchstgeschwindigkeit. Als Opel im Frühjahr 2003 den Zweiliter-Turbo
in das kleine Auto pflanzte und damit nebenbei schon einmal die künftige Leistung etwa eines späteren Astra GTC Turbo
vorwegnahm, reichten die 200 PS für 4,9 Sekunden beim klassischen Sprint und 243 km/h.
Nun also ist es vorbei mit dem Speedster, und Opel benutzt schon einmal das Wort Klassiker, obwohl man doch immer erst
viel später weiß, ob es zutrifft. Eine große Abschiedsfeier oder Ähnliches gab es nicht, aber wenigstens versöhnliche
Worte von Opel-Chef Hans H. Demant: "Opel wird für echte Auto-Enthusiasten auch künftig solche aufregenden und
emotionalen Nischenprodukte anbieten."
Gemeint ist damit gerüchteweise ein Nachfolger namens "GT", basierend auf einer Pontiac-Plattform, etwas alltagstauglicher und auch billiger als der zuletzt knapp 37.000 Euro teure Speedster. Schon 2006 könnte der GT zu den Händlern rollen.
Auch wenn der Speedster so gar nicht bajuwarisch ist oder war, was nicht als Kritik gemeint ist, gibt's zum Schluss nur
noch einen netten Spruch von uns, die wir uns wundern, wieviele Autos wir in den gut fünf Jahren unserer Redaktionsarbeit
schon "überlebt" haben: "Sag zum Abschied leise Servus".