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Neu ab März: VW Passat |
Volkswagen |
Für manch einen ist der aktuelle VW Passat Auto gewordene Langeweile - bieder und nichtssagend. Wir dagegen
glauben, dass die Wolfsburger Mittelklasse jedenfalls seit dem Facelift nicht nur ein gutes, sondern auch
ein durchaus ansehnliches Auto ist - passende Farbe, Räderwahl und Ausstattung vorausgesetzt. Wie auch immer,
Geschmäcker sind subjektiv, aber fest steht, dass der Passat mit über 13 Millionen verkauften Exemplaren seit
1973 ein Erfolgstyp ist - und bis zuletzt konnte der Passat sich immer unter den vier meistverkauften Autos seiner
Klasse halten, was nicht selbstverständlich ist für ein Modell, das schon im deutlich achten Jahr ist.
Eigentlich sollte der Nachfolger auch schon in diesem Jahr debütieren, doch es war eine der klügeren Entscheidungen
von Volkswagen, die Markteinführung zu verschieben, um sie zeitlich vom Golf-Modellzyklus zu entzerren - die beiden
Autos sind die wichtigsten Standbeine der Wolfsburger. Nun aber ist es soweit: Die fünfte Generation rollt an.
Die "Weltpremiere", wie man zu sagen pflegt, wird der Neue auf dem Genfer Autosalon im März 2005 erleben, und
schon kurz darauf werden die ersten Exemplare bei den Händlern stehen. Es handelt sich dabei notabene um das
erste Modell, das die Handschrift des jetzigen VW-Chefs Pischetsrieder trägt.
Der erste Eindruck wird bestimmt vom Design, und hier hat sich VW nach Kräften bemüht, selbst hartnäckigen Kritikern
das Wort "bieder" erst gar nicht mehr über die Lippen kommen zu lassen. Stellvertretend dafür steht die völlig neu
gezeichnete Frontpartie, wie man sie in Ansätzen von den Studien Concept R (Roadster) und Concept C (Cabriolet-Coupé)
bereits kennt. Konkret bedeutet dies einen stark akzentuierten Chrom-Kühlergrill im Wappendesign. Dessen Form, V-förmig
weit in die Frontschürze gezogen, erinnert durchaus an das neue Audi-Gesicht, was wohl kein Zufall ist, Audi selbst aber
eher nicht freuen dürfte. Der Grill wird flankiert von den ebenfalls neu gezeichneten Scheinwerfern mit den gemeinhin als
"Tränensack" bezeichneten unteren Ausbuchtungen. Die Motorhaube nimmt dabei die Form des Grills auf und führt sie
mittels zweier Sicken optisch zu den A-Säulen weiter, ist aber im Frontbereich nicht auf Kühlergrill-Breite
zugeschnitten wie etwa beim Audi A6 oder Škoda Octavia.
Und noch etwas fällt auf, wenn auch erst auf den zweiten Blick: Die vorderen Blinker sind tatsächlich nicht im
Scheinwerfer untergebracht, wie dies heutzutage nahezu bei allen Autos der Fall ist. Vielmehr hat VW die Blinker
tief unten in die Frontschürze integriert - vom Prinzip her so, wie es lange Zeit VW-Standard war. Darunter sitzen
die runden Nebelscheinwerfer an der üblichen Stelle. Die Seitenansicht zeigt weitgehend die bekannte Kuppelform
am Dach; neu ist die etwas stärker betonte Sicke auf Höhe der Türgriffe sowie die auffallend tief sitzenden
seitlichen Schutzleisten. Das dritte Seitenfenster ist jetzt in die Tür integriert; die C-Säule bleibt dennoch
schmal.
Am Heck gibt es eine betontere Abrisskante am Kofferraumdeckel, ein großes VW-Logo, das wie am Golf als Öffner
desselben fungiert, und nun geteilte Rückleuchten, die die Tränensack-Form der Scheinwerfer aufnehmen, wie beim
Golf Plus in LED-Technik ausgeführt sind und dem ersten Bild nach zu urteilen wie dort völlig unverständlicherweise
tatsächlich nur über eine singuläre Rückfahrleuchte verfügen. Das Kennzeichen wandert in die Heckschürze, die jedenfalls
in manchen Versionen durch eine Chromleiste aufgewertet ist. Das dritte Bremslicht sitzt weiterhin in der Scheibe,
jetzt aber oben.