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Freitag, 19. April 2024
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Neu in Design, Größe, Motorisierung und Technik / Markteinführung im März 2005

Fortsetzung: Das ist der neue VW Passat

Siehe Bildunterschrift
Bild anklicken für Großansicht Weitgehend klassisch:
Passat-Interieur
Volkswagen
Im Interieur ist ebenfalls jedes Teil neu, doch verzichtet VW hier weitgehend auf Spielereien. Nach wie vor gibt es vier Rundinstrumente, die jetzt optisch stärker voneinander getrennt sind; die beiden kleinen Uhren sitzen wie im Golf künftig unten statt oben mittig. Auffällig ist der aufgesetzt wirkende obere Teil des Armaturenbretts. Im Mitteltunnel gibt es mehr Platz als bisher, weil die Handbremse à la Audi A6 elektronisch funktioniert - ein Novum in dieser Klasse. Der entsprechende Schalter sitzt links neben dem Lichtschalter und ist für den Beifahrer also garantiert nicht zu erreichen, was man aber nicht überbewerten sollte. Aufgrund der Vernetzung mit anderen Steuergeräten konnten insoweit auch neue Funktionen realisiert werden. Zu ihnen gehören eine dynamische Notbremsfunktion, der dynamische Anfahrassistent (etwa am Berg) und eine "Auto Hold"-Funktion (Ampel-Halt ohne dauerhafte Bremspedalbetätigung).

Insgesamt ist der Passat deutlich gewachsen. 6,2 Zentimeter mehr Länge (4,77 Meter), 7,4 Zentimeter mehr Breite (1,82) und ein Zentimeter mehr Höhe (1,47 Meter) sprechen eine deutliche Sprache und lassen den Passat Dimensionen einer höheren Klasse erreichen - BMW Fünfer oder Mercedes E-Klasse sind kaum größer. Der Passat-Radstand (2,71 Meter) kann das Längen-Wachstum jedoch nur zu rund einem Zehntel (0,6 Zentimeter) mitmachen, so dass die Überhänge deutlich wachsen. Gewachsen ist auch das Kofferraum-Volumen - jene Größe, die auch bisher schon kaum Wünsche offen ließ. Künftig vergrößert sich der zur Verfügung stehende Platz um 90 auf dann 565 Liter, was sogar noch etwas mehr ist als bei den erwähnten Modellen aus München und Stuttgart.

Parallel zu den Außenmaßen wächst natürlich auch der Platz im Interieur, verstärkt dadurch, dass VW beim neuen Passat wieder einmal die Motoranordnung ändert: Künftig sind die Motoren wieder quer montiert. Im einzelnen werden zum Start vier Benziner und drei Diesel angeboten. Die Basis bildet wie bisher der bewährte 102 PS-Vierzylinder mit 1,6 Litern Hubraum, der gleichzeitig das einzig bekannte Aggregat darstellt. Darüber rangieren allesamt direkteinspritzende Motoren, die 115, 150 und 200 PS leisten und bereits in anderen Baureihen eingesetzt werden. Für das vierte Quartal ist bereits der 3,2 Liter-V6 aus dem Audi A6 angekündigt, der es hier auf 250 PS bringt. Die Diesel sind ebenfalls neu, jedenfalls bezogen auf den Passat: Zur Wahl stehen die Varianten mit 105, 140 und 170 PS, allesamt Vierzylinder. Sie soll es "sukzessive" auch mit Rußfilter geben. Die Kraftübertragung übernimmt bei den drei stärksten Benzinern optional eine sechsstufige Tiptronic und im Falle der beiden stärkeren TDI das DSG-Getriebe. Im Laufe der Zeit werden vermutlich noch weitere Motoren und sicher der Allradantrieb "4MOTION" nachgereicht.

Noch ein Blick auf die technischen Highlights: Zu ihnen gehört neben der bereits erwähnten elektronischen Handbremse der Verzicht auf ein konventionelles Schlüsselsystem. Geöffnet wird grundsätzlich per Fernbedienung, zum Starten des Motors wird der Schlüssel alias Plastikstumpen in eine Halterung rechts vom Lenkrad geschoben und per Druck auf denselben der Motor zum Leben erweckt. Optional steht ein Keyless-Entry-System zur Verfügung, in diesem Falle gibt es zum Anlassen einen separaten Knopf.

Ebenfalls gegen Aufpreis liefert VW einen Tempomaten mit automatischer Abstandsregelung und aktivem Bremseingriff, ferner BiXenon-Scheinwerfer mit Kurven- und Abbiegelicht (nicht aber mit Tagfahrlicht), eine Bluetooth-basierte Freisprecheinrichtung fürs Handy, Navigationssysteme in verschiedenen Ausbaustufen (Topmodell mit DVD-Technik) sowie ein 600 Watt starkes Soundsystem von Dynaudio. Wer die ebenfalls aufpreispflichtige Zwei-Zonen-Klimaautomatik ordert, bekommt ein System ähnlich dem des Phaeton, das sich durch nahezu zugfreie Wirkung auszeichnet. Wie im Golf Plus offeriert VW schließlich auch im neuen Passat eine 230 Volt-Steckdose, etwa zum Laden eines Notebooks. Modelle mit Anhängerkupplung verfügen ab Werk über ein ESP mit Gespannstabilisierungs-Funktion.

Die Markteinführung der Limousine in vier Ausstattungslinien ist aller Voraussicht nach noch im März, der Variant folgt im Spätsommer, einen Achtzylinder wird es nicht mehr geben. Über die Preise mag man in Wolfsburg noch nicht reden, doch anzunehmen ist, dass VW nach dem entsprechenden Golf-Debakel hier sensibilisiert vorgehen dürfte.

text  Hanno S. Ritter
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