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Ab November: Porsche Boxster |
Porsche |
Ob sich Porsche einen Gefallen damit tut, den Boxster nahezu zeitgleich mit dem 911 zu erneuern, ist nicht ausgemacht.
Andererseits ist es für den Boxster, jedenfalls dann, wenn man von den reinen Verkaufszahlen ausgeht, höchste Zeit für
eine Frischzellenkur. Die also kommt jetzt, genauer gesagt steht das neue Modell Ende September als Premiere auf dem
Pariser Autosalon und zwei Monate später bei den Porsche-Händlern.
Im Design ist der Boxster weitgehend der alte geblieben. Auffallend ist aber schon auf den ersten Blick die
modifizierte Frontpartie: Die im Volksmund als "Spiegeleier" bezeichneten alten Scheinwerfer sind nun - wie beim
neuen Elfer - um Standlicht und Nebelleuchten erleichtert, die fortan in der Frontschürze über den vorderen seitlichen
Lufteinlässen sitzen. Die Hauptscheinwerfer bleiben zwar leicht oval, sehen jetzt aber deutlich besser aus. Dazu
kommen vergrößerte Lufteinlässe vor der Hinterachse, ein stärker modellierter Schweller, die größere Fensterfläche im
Übergang von der B-Säule zum Dach und die neu gestalteten, größeren Felgen. Am Heck dagegen gibt es nur marginale
Änderungen an der Schürze und der Rückleuchten-Grafik.
Das Boxster-Interieur profitiert ähnlich wie beim neuen Elfer vom Verzicht auf die auffallende Hutze über den
Instrumenten, einer neuen Mittelkonsole, jetzt separaten, runden Luftausströmern und anderen Details.
Der 2,7-Liter-Sechszylinder leistet künftig 240 statt bisher 228 PS. Im Boxster S, der zeitgleich eingeführt wird,
steigt die Leistung bei unverändert 3,2 Litern Hubraum um 20 auf dann 280 PS. Von 0 auf 100 Stundenkilometer spurten der
Boxster in 6,2 und der Boxster S in 5,5 Sekunden. Das "Basis"-Modell erreicht Tempo 256, der S sogar 268 km/h. Den
Verbrauch beziffern die Zuffenhausener auf 9,6 bzw. 10,4 Liter im Mittel.
Fahrwerksseitig gibt es eine breitere Spur und wie erwähnt größere Räder: 17 Zoll für die schwächere und 18 Zoll
für die stärkere Variante sind jetzt Serie. Die Kraftübertragung übernimmt ein überarbeitetes Fünfgang-Schaltgetriebe
und beim S-Modell eine ganz neue Schaltbox mit sechs Gängen. Beide Getriebe sollen sich durch deutlich verkürzte
Schaltwege auszeichnen. Gegen Aufpreis gibt es weiterhin die Fünfgang-Tiptronic.
Wer Porsche kennt, weiß, dass man sich in Zuffenhausen nicht nur um pure Leistung kümmert, sondern auch um den
Fall der Fälle: Sehr gute Bremsanlagen sind Standard, und dass ausgerechnet der kleine Sportwagenbauer den
Boxster jetzt als ersten Roadster überhaupt mit Kopfairbags ausrüstet, verdient ausdrücklich Respekt. Der Airbag
schnellt in Kombination mit einem Thorax-Airbag, der sich in der Außenseite der Sitzlehne verbirgt, aus der
Seitenscheiben-Brüstung der Tür und soll so den Kopf der Insassen wirksam schützen.
Zuletzt ein Blick in die Preisliste: 43.068 Euro für den Boxster und 51.304 Euro für die S-Variante sind dort für
den deutschen Markt vermerkt. Das sind zwischen 800 und 1.400 Euro mehr als bisher, aber ausstattungsbereinigt soll
sich laut Porsche sogar ein Minus von neun bzw. sechs Prozent ergeben. Das alles klingt nach deutlich besseren
Verkäufen in den nächsten Jahren, wenn auch ein Boxster natürlich niemals die Zahlen von Mercedes SLK oder Audi TT
erreichen wird. Und vielleicht auch gar nicht will.