Aufschwung? Welcher Aufschwung? Die Automobilindustrie in Deutschland jedenfalls hat das neue Jahr mit einem klassischen
Fehlstart begonnen. Ganze 208.212 neu zugelassene Pkw im Januar stehen für einen absoluten Tiefstand und bedeuten gegenüber
dem schon schlechten Dezember-Ergebnis einen erneuten Rückgang um 10,2 Prozent. Gegenüber dem Januar 2003 beträgt der
Rückstand sogar 12,4 Prozent. Das geht aus den heute veröffentlichten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervor.
Neben den Personenkraftwagen (-12,4 %) spürten auch die Krafträder (-8,5 %) eisigen Januar-Wind direkt von vorn.
Reichlich Rückenwind hatten dagegen Fahrzeuggruppen wie Omnibusse, Sattelzugmaschinen und Kfz-Anhänger, sie
verbuchten zweistellige Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden 11,3 Prozent weniger Kraftfahrzeuge
zugelassen als im Januar des letzten Jahres. Mit der Ausnahme der Sattelzugmaschinen und der Kfz-Anhänger fiel der
Vergleich zum Dezember ebenfalls negativ aus.
Bezogen auf die Hersteller traf es Land Rover, Renault, Chrysler und Fiat besonders hart - sie mussten
die größten Einbußen (bis zu - 35 %) gegenüber dem Vorjahresmonat hinnehmen. Einen guten Start, mit Steigerungen von
bis zu + 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, legten Toyota, MG Rover, Daewoo und Saab hin. Wesentlich mehr
Neuzulassungen als im Dezember waren bei Porsche, Citroën, Hyundai und auch Alfa Romeo zu beobachten.
Besser, wenn auch nicht gut, hat sich der Gebrauchtwagenmarkt entwickelt. 509.807 Pkw wechselten im Januar den Halter,
was ein sachtes Plus von 0,5 Prozent zum Dezember, aber auch ein Minus von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat
bedeutet. Auch hier sind gegenüber dem Dezember bei den Nutzfahrzeugen und Bussen starke Zuwächse zu verzeichnen,
im Jahresvergleich bleibt jedoch ein Minus. Der gesamte Kfz-Bereich verzeichnete 8,4 Prozent weniger Besitzumschreibungen
als ein Jahr zuvor.