|
Fernsehen
|
© BMW AG
|
im BMW-Fond: Künftig geht's auch digital
|
Nach Mercedes hat nun auch BMW die Einführung digitalen Fernsehens im Auto angekündigt: Ab sofort können alle Fahrzeuge,
die ab Werk oder auch nachträglich mit TV-tauglichen Monitoren ausgerüstet sind, auf den Empfang des Zukunfts-Fernsehens
DVB-t vorbereitet werden. Dies gilt sowohl für Neuwagen als auch für ältere Modelle bis hin zur Vorgängergeneration des 7er.
Möglich ist dies durch die Entwicklung einer sogenannten Settop-Box für den Einsatz im Auto, die federführend von BMW in
Kooperation mit weiteren Automobilherstellern entwickelt wurde. Die flache Box, etwa halb so groß wie ein Autoradio, wird
im Kofferraum untergebracht und erlaubt den zusätzlichen Empfang digitaler Sendungen. In Gebieten mit konventioneller
TV-Versorgung kann nach wie vor der vorhandene analoge TV-Empfänger verwendet werden. Eine drahtlose Fernbedienung dient
im Dialog mit dem Bordmonitor zur Steuerung des Digitalempfängers.
Wird die Versorgung zu schlecht, friert das letzte vollständig empfangene Bild zum Standbild. Während der Fahrt ist das
TV-Bild des Frontmonitors aus Sicherheitsgründen gesperrt. Im Fond sitzende Passagiere können jedoch gegebenenfalls im
Fondmonitor bis zu mittleren Geschwindigkeiten kristallklaren Sound und brillante Bildqualität genießen.
Das Umschalten auf Digitalfernsehen ist für Fahrer oder Passagiere mit wenigen Handgriffen erledigt. Wird am Bord- oder
Fondmonitor der für das Zusatzprogramm reservierte Kanal gewählt, erscheint das Hauptmenü der Settop-Box. Per
Fernbedienung kann man anschließend im sogenannten Komfortmodus ähnlich wie bei Heimfernsehern unter den verfügbaren
Sendern wählen. Alternativ steht der Expertenmodus zur Verfügung, in dem unter anderem die Senderliste editiert und
sortiert werden kann. Außerdem unterstützt die Box Videotextempfang mit einem Speicher für 1.000 Seiten und eine für
den Einsatz im Fahrzeug optimierte EPG-Funktion (Electronic Program Guide).
Digitales Fernsehen ersetzt langfristig Analogtechnik. Bereits seit Sommer dieses Jahres hat die Umstellung des
terrestrischen Fernsehempfangs in Deutschland von analog auf digital begonnen. Im Großraum Berlin-Brandenburg strahlen die
Sender zwischenzeitlich nur noch digitale Signale aus, weitere Ballungsgebiete wie Hamburg, Hannover, Braunschweig und das
Ruhrgebiet folgen. Planungen für einen Übergang zum digitalen DVB-T Empfang ab 2005 gibt es außerdem in Bayern mit den
Großräumen München und Nürnberg, in Baden-Württemberg, Mitteldeutschland und Nordrhein-Westfalen. Wesentliche Vorteile für
die TV-Konsumenten sind die deutlich höhere Bildqualität des digitalen Fernsehens und das größere Programmangebot.
Die Settop-Box ist bei BMW nur eine Übergangs- und Nachrüstlösung. Voraussichtlich noch im kommenden Jahr soll bereits die
nächste Generation von TV-Geräten eingesetzt werden, die sowohl einen analogen als auch einen digitalen Empfänger
integrieren und zwischen beiden Übertragungsverfahren automatisch umschalten. Damit entfällt die zusätzliche
Fernbedienung, der Zuschauer merkt nur noch an der Empfangsqualität das jeweilige Sendeverfahren - und kann das
System auch in anderen Ländern nutzen, die ebenfalls DVB-t einführen.
Die Box wird von den BMW-Niederlassungen und -Vertragshändlern angeboten und kostet 650 Euro. Der Einbau ist nicht allzu
aufwändig: Die Münchner veranschlagen je nach Modell 30 bis 60 Minuten.