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Neu: KIA- Kleinwagen
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© KIA Motors GmbH
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Nur sechs Monate nach der Premiere des neuen KIA-Flaggschiffs Opirus auf dem Genfer Automobilsalon (Autokiste berichtete)
rundet KIA seine Modellpalette nun auch nach unten ab: Auf der IAA in Frankfurt präsentiert der koreanische Autobauer
einen neuen Kleinwagen, mit dem KIA erstmals ernsthaft im A-Segment mitreden und -verkaufen möchte.
Der Neuling ist in seinem Erscheinungsbild deutlich auf den europäischen Geschmack zugeschnitten: Das bisher namenslose
Wägelchen bietet aus jeder Perspektive eine zwar nicht aufregende, aber moderne Silhouette. Auffallend ist der
KIA-typische Kühlergrill, der ein bisschen nach Rover aussieht. Daneben gibt es große Scheinwerfer mit oben liegenden
Blinkleuchten, wie sie viele neuere Autos prägen. Alle Anbauteile wie Front- und Heckschürze, Türgriffe oder
Außenspiegel sind in Wagenfarbe lackiert, wobei noch nicht klar ist, ob dies auf alle Versionen zutrifft. Das Heck ziert
ein kleiner Dachspoiler und eine bis in die C-Säule herumgezogene Heckscheibe mit kleinem Scheibenwischer in guter Geometrie.
Von einigen kleinen Details, wie dem aufgesetzt wirkenden Schweller oder den zu kleinen Rädern braucht sich der optisch Kia
nicht hinter der Konkurrenz zu verstecken.
Besonderes Augenmerk haben die Entwickler auf ein gutes Raumgefühl gelegt. So soll der nur 3,50 Meter lange und
1,60 Meter breite Kleinwagen innen mehr Platz bieten als jedes andere Modell in dieser Klasse - und es ist im Gegensatz zu
manchem Konkurrenten fünftürig. Das Fahrzeug, nennen wir es einstweilen KIAchen, ist als Vier- oder Fünfsitzer zu haben. Der
Kofferraum schluckt je nach Konfiguration der Rückbank 157 bis 882 Liter.
Unter der Haube sitzen zwei kleine Vierzylinder mit 1,0 und 1,1 Liter Hubraum und 60 bzw. 64 PS. Die stärkere Variante
beschleunigt nach vorläufigen Werksangaben in 15,8 Sekunden auf Tempo 100 und danach weiter bis auf 152 km/h. Die
durchschnittlichen Verbräuche gibt KIA mit 5,0 und 5,4 Litern an; besonders niedrig sollen auch die CO2-Emissionen sein.
Der 1,1 Liter-Motor wird auch in Kombination mit einem Automatikgetriebe zu haben sein. Ein Diesel ist ebenfalls vorgesehen,
aber erst ab 2005. Weitere Details sind bisher nicht bekannt.
Das "KIAchen" soll vor allem in Europa die Marke bekannter machen und entscheidend dazu beitragen, den Gesamtabsatz des
Konzerns bis 2005 zu verdreifachen. So soll der in einer neuen Fabrik in Suhsan, wenige Kilometer vom KIA-Werk in Hwasung
gebaute Wagen alleine in Europa in den ersten zwölf Monaten rund 60.000 Mal verkauft werden. Weitere 28.000 Exemplare sind für
den außereuropäischen und gut 30.000 für den KIA-Heimatmarkt angepeilt. Vor allem die junge Käuferschicht haben die
Koreaner dabei im Auge - Vorbild sind die USA, wo 16 Prozent aller KIAs an Käufer unter 25 Jahren gehen.
Ein ehrgeiziges Ziel, doch KIA-Vorstandsmitglied und COO Yong-Hwam Kim hat auch erkannt, dass das nur funktioniert,
wenn das KIAchen zu einem Preis kommt, "den sie (die Jungen) sich leisten können". Das ist anzunehmen, auch wenn KIA über
konkrete Zahlen bisher noch schweigt.