|
Neu: Kia Opirus
|
© Kia Motors Dtl. GmbH
|
Auf dem Genfer Auto-Salon Anfang des Monats zeigte Kia erstmals sein neues Flaggschiff. Mit dem Opirus präsentierte der
koreanische Autohersteller damit zum ersten Mal ein luxuriöses Fahrzeug für den internationalen Markt. In seiner Heimat
Korea bietet Kia als ältester lokaler Autohersteller seit 1992 Top-Limousinen an. Vom Modell Potentia wurden rund 100.000
Exemplare verkauft, der 1997 vorgestellte Enterprise wurde bislang mehr als 22.000 Mal abgesetzt. Mit dem Opirus soll die
Expansion ins "Oberklasse-Segment", wie Kia es sieht, jetzt weltweit fortgeführt werden. Die Deutschland-Premiere wird auf
der Auto Mobil International in Leipzig Anfang April erfolgen, die Markteinführung ist für das vierte Quartal
2003 vorgesehen.
Der Kunde erhält eine im Wesentlichen konservativ gezeichnete Limousine, die äußerlich gewisse Anleihen an Mercedes
(Doppel-Rundscheinwerfer) und Jaguar (Kühlergrill) nicht verleugnen kann, deren Eleganz und Zeitlosigkeit insgesamt jedoch
nicht zu erreichen vermag. Stattliche Außenmaße sollen für opulente Platzverhältnisse im Innenraum sorgen: Der Opirus ist
4,97 Meter lang und 1,85 Meter breit, der Radstand beträgt 2,80 Meter.
Das Interieur wird dominiert durch ein auch im Beifahrer-Bereich sehr hohes Armaturenbrett und einen Hauch von Luxus
durch den Holz-Look. Dazu gibt es diverse elektrische Helferlein, ein Multifunktionslenkrad und klar gezeichnete
Rundinstrumente; die Hamdbremse wird Mercedes-like zur Fußfeststellbremse, was Platz in der Mittelkonsole schafft.
Unter der Haube werkelt ein 3,5 Liter großer Sechszylinder in V-Bauweise, der seine Kraft über eine Fünfgang-Automatik mit
Tiptronic-Funktion überträgt. 198 PS und 295 Nm sind etwas weniger als klassenüblich, aber letztlich ausreichend: 9,2
Sekunden vergehen bis Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 220 km/h.
Für die nötige Sicherheit an Bord sollen bis zu acht Airbags, aktive Kopfstützen, Bremsassistent und - erstmals bei Kia -
ein serienmäßiges ESP sorgen. Sonstige Details zur Ausstattung sind bisher nicht bekannt.
Der neue Opirus wird im KIA-Werk in Hwasung produziert, zunächst in einer Stückzahl von 35.000 Exemplaren pro Jahr. Ab 2006
soll die Kapazität auf 70.000 steigen. Als Konkurrenten sehen die KIA-Strategen Modelle wie Nissan Maxima, Toyota Camry,
Lancia Thesis, Renault Vel Satis oder Peugeot 607 - Obere Mittelklasse also, und nicht Oberklasse. Die Zielgruppe des neuen
Modells seien vor allem Geschäftsleute von Mitte vierzig bis Ende fünfzig, für die Design und Image wichtig seien, die aber
ebenso Wert legten auf ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis, hieß es.
In Europa, zumal in Deutschland, wird der Opirus hauptsächlich über den günstigen Preis verkauft werden können, der nicht
zuletzt durch die Nutzung einer gemeinsamen Plattform mit dem Luxus-Modell der Konzernmutter Hyundai, dem in Deutschland
nicht angebotenen "Centennial", möglich wird. "Viele Kunden wünschen sich die Technologie und den Komfort eines Luxusautos,
aber sie wollen dafür keinen zu hohen Preis zahlen", sagt Yong-Hwan Kim, COO im Kia-Vorstand. Das neue KIA-Flaggschiff werde
daher die Preis-Wert-Strategie der Marke konsequent fortsetzen und so für zahlreiche Kunden die Gelegenheit zu einem Upgrade
aus einem weniger luxuriösen Fahrzeugsegment bieten. Der genaue Einstiegspreis steht noch nicht fest, aber er dürfte dem
allseits bekannten Motto folgen: Geiz ist geil.