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Facelift zur IAA: BMW X5
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© BMW AG
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BMW, wir stellten es neulich an dieser Stelle bereits fest, präsentiert momentan eine Neuheit nach der anderen. Auf Z4,
neuen Fünfer und X3 folgt nun eine Modellpflege für den X5. Rund vier Jahre nach seiner Markteinführung soll dieser "ein
gutes Stück besser" werden, wie die Münchner sich ausdrücken. Die Änderungen betreffen sowohl das Design als auch die
Technik.
Zunächst ein Blick auf das Äußere: Die Fahrzeugfront wurde bis zur A-Säule überarbeitet. Auffallend ist die nochmals
stärker akzentuierte Motorhaube mit größeren und nun lackierten Lufteinlässen, insbesondere aber die neue
Frontschürze, die ebenfalls größere und neu gestaltete Lufteinlässe aufweist und verändert gezeichneten Nebelscheinwerfern
Platz bietet. Die Doppelscheinwerfer erhalten eine leicht überarbeitete Form und fügen sich zusammen mit den ebenfalls etwas
stärker abgerundeten Blinkern nun besser zur aktuellen CI der übrigen Modellpalette. Die Scheinwerfer fallen künftig
nachts außerdem durch sog. Corona-Ringe ins Auge, wie man sie bereits von der alten 5er-Reihe kennt. BMW zeigt sich
dennoch begeistert und schwärmt von einem "fast mystischen Nachtdesign". Am Heck runden jetzt in Klarglasoptik
gehaltene Rückleuchten das neue Erscheinungsbild ab. Insgesamt, so sinniert BMW in einer heute verbreiteten Mitteilung, habe
man die "enormen technischen Leistungen, die dem Betrachter unter dem Blechkleid verborgen bleiben, mit BMW-typischem
Understatement nach außen hin sichtbar gemacht" - so sinnfrei können PR-Abteilungen texten. Dennoch: Die Überarbeitung ist
hinreichend dezent ausgefallen und darf insgesamt als gelungene Auffrischung gelten, die das alte Modell noch nicht wirklich
"alt" aussehen lässt.
Unter der Haube kommen mit dem 4,4-Liter-V8 und dem 3,0-Liter Common Rail-Diesel zwei neue Triebwerke zum Einsatz.
Der aus dem Siebener-BMW bekannte und künftig auch im Fünfer angebotene V8-Benziner beschleunigt den X5 4.4i mit
künftig 320 PS (bisher 286 PS) in nur 7,0 (bisher: 7,5) Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei
240 km/h (230 km/h), falls das Fahrzeug - in Deutschland serienmäßig - mit Reifen der Geschwindigkeitsklasse "V"
ausgerüstet ist. Bei Auslieferung mit H-Reifen wird die Höchstgeschwindigkeit elektronisch auf 210 km/h begrenzt. Die
Kraftübertragung übernimmt serienmäßig eine sechsstufige Automatik.
Die Diesel-Maschine wurde ebenfalls überarbeitet. Sie leistet nun 218 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von
satten 500 Nm - 34 PS und 90 Nm als bisher. So motorisiert, beschleunigt der X5 3.0d in 8,3 (10,1) Sekunden auf Tempo 100
und danach weiter bis auf 210 km/h (200 km/h). Den Durchschnittsverbrauch beziffern die Münchner auf insgesamt 8,6 Liter.
Diesel-Käufer erhalten ein manuelles Sechsganggetriebe, gegen Aufpreis steht aber auch hier der Automat zur Verfügung.
Was fehlt, ist ein Rußfilter.
Auch beim X5 kommt künftig das im X3 erstmals präsentierte neue Allradsystem "xDrive" zum Einsatz. Es ermöglicht die
stufenlose, variable und besonders schnelle Verteilung der Antriebskräfte zwischen Vorder- und Hinterachse. Dafür nutzt die
Technik nicht nur die Informationen der Radsensoren, die ein Durchdrehen der Räder signalisieren, sondern auch die Daten,
die die Sensoren des Stabilisierungssystems ESP (BMW-Jargon: DSC) sammeln. So liefern ihm beispielsweise die Gierrate - die
Information über die Fahrzeug-Drehbewegung - und der Lenkradeinschlag wichtige Daten über den momentanen Fahrzustand. So
kann deshalb beispielsweise beim schnellen Durchfahren von Kurven zu jedem Zeitpunkt die Antriebskraft optimal zwischen den
beide Achsen verteilt und dadurch auch Unter- oder Übersteuerreaktionen minimiert werden. Neben der Agilität auf der Straße
einerseits und der Traktion im Gelände andererseits profitiert hiervon auch die aktive Sicherheit.
Apropos Sicherheit: Als erster sogenannter "Large Offroader" konnte der X5 kürzlich beim EuroNCAP-Crashtest
die Höchstwertung von fünf Sternen erreichen. Auch bei Crashtests in den USA hatte der BMW in der Vergangenheit
regelmäßig auffallend gut abgeschnitten.
Künftig gibt es als Sonderausstattung auch im X5 das neue Adaptive Kurvenlicht. Für gute Lichtverhältnisse sorgen
dabei die neuen Bi-Xenon Scheinwerfer, die in den Achtzylinder-Modellen serienmäßig und für die Sechszylinder gegen
Aufpreis erhältlich sind. Außerdem können auch X5-Kunden künftig von der im X3 erstmals präsentierten
Anhänger-Stabilisierungskontrolle profitieren. Sie verhindert gefährliches Aufschaukeln von Anhängern, indem sie über die
Sensoren des Fahrwerksregelsystems ESP gefährliche Pendelbewegungen erkennt und durch gezielten Bremseneingriff das Gespann
automatisch wieder in einen sicheren Fahrzustand bringt.
Sein Debüt hat der neue BMW X5 Mitte September 2003 auf der IAA in Frankfurt. Nur wenig später sollen dann die ersten
Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert werden, ab Mitte Oktober in Nordamerika und ab Anfang Dezember in Europa. Ob sich die
Preise ändern werden, mag BMW jetzt noch nicht verraten. Sicher ist aber: Ab Frühjahr 2004 geht eine neue
Hochleistungsvariante des X5 an den Start. Die Hausnummer heißt dann X5 4.8is.