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Freitag, 19. April 2024
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Viersitziges Coupé-Cabriolet mit elektrohydraulischem Klappdach

Frühlingsgefühle: Erste Details zum Peugeot 307 CC

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Peugeot 307 CC
© Peugeot Dtl. GmbH
Der Erfolg des kleinen, aber pfiffigen Cabriolets auf Basis des Peugeot 206 - im vergangenen Jahr war der 206 CC immerhin Spitzenreiter bei den Cabrio-Zulassungen in Deutschland - hat den Franzosen Mut gemacht, es mit einem ähnlichen Konzept auch eine Klasse höher zu versuchen. Eine Klasse höher bedeutet also die 307-Baureihe, die bisher aus der Schrägheck-Limousine, dem SW getauften Van und dem klassischen Kombi besteht. Auf dem Genfer Autosalon im März zeigt Peugeot nun erstmals die Serienversion des konsequenterweise auf den Namen 307 CC getauften Fahrzeugs.

Der 307 CC führt in seiner Konzeption den unverwechselbaren Charakter des 206 CC und des historischen Vorbilds 402 Eclipse aus den dreißiger Jahren fort und bietet mit seinem elektrohydraulisch versenkbaren Stahldach zwei Fahrzeugkonzepte in einem. Mit geschlossenem Dach präsentiert er sich als elegantes Coupé, kann aber innerhalb von nur 25 Sekunden per Knopfdruck und ohne weitere Handgriffe in ein vollwertiges Cabriolet für vier Personen umgewandelt werden. Eine manuelle Entriegelung des Faltdachs am vorderen Rahmen, wie sonst bei Cabriolets üblich, ist dank elektrischer Verschlüsse nun Vergangenheit.

Im Vergleich zur Limousine, von der der Vorderbau komplett übernommen wurde, besitzt der 307 CC cabrio-typisch eine stärker geneigte Frontscheibe mit verstärkten A-Säulen. Sie sorgt bei geöffnetem Dach nicht nur für einen zugfreien Innenraum, sondern verleiht dem Fahrzeug auch die gestreckte und dynamische Linie. Dieser Eindruck wird ebenso durch den um 14 Zentimeter verlängerten hinteren Überhang verstärkt, der die ausdrucksstarken Formen des 307 CC zu einem gekonnten Abschluss führt. Große Rückleuchten, die erstmals in dieser Fahrzeugklasse komplett in LED-Bauweise gefertigt sind, akzentuieren das Heck zusätzlich. Sie sind für die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs ausgelegt, was das System nicht nur praktisch, sondern auch zu einem Sicherheitsgewinn macht. Dies gilt auch für die sehr schnellen Ansprechzeiten der (Brems-)Leuchten.

Mit dem verlängertem Überhang erreicht der 307 CC eine Gesamtlänge von 4,34 Meter. Die Gesamthöhe reduzierte sich im Vergleich zur Limousine um neun Zentimeter auf 1,42 Meter. Bei geschlossenem Dach bietet der 307 CC ein Kofferraumvolumen von 350 Litern, in der Cabriolet-Konfiguration stehen wegen des im Kofferraum versenkten Dachs nur noch 204 Liter zur Verfügung.

Um bei geschlossenem Dach den Bedienungskomfort beim Öffnen der Türen zu vereinfachen, werden die Seitenscheiben um einige Millimeter abgesenkt. Dieses prinzipiell schon aus den Coupé- und Cabrio-Varianten der BMW 3er-Reihe bekannte System haben die Franzosen jedoch dahingehend verfeinert, dass die Aktion bereits durchgeführt wird, sobald der Türgriff angefasst wird. Keine Auto-Premiere ohne neue technische Bezeichnungen - und selbst bei Peugeot aus dem wenig anglizismenfreundlichen Frankreich hört die innovative Technik auf einen englischen Namen: Der "Short-Drop-Effekt" wird von einem sogenannten "kapazitiven Näherungssensor" im Türgriff gesteuert, der in dieser Form eine Weltpremiere darstellen soll. Nun ja, Fortschritt ist eben relativ.

Der neue Peugeot 307 CC im Bild »

Für die Sicherheit an Bord bei Überschlagsunfällen sorgen neben den üblichen Zutaten der 307-Limousine zwei in den hinteren Kopfstützen integrierte Metallbügel, die im Notfall mittels einer pyrotechnischen Vorrichtung ausgefahren werden - ein von Mercedes bekanntes System. Außerdem sind aktive Kopfstützen vorne, Gurtkraftbegrenzer und Isofix-Verankerungen für Kindersitze im Fond serienmäßig.

Das Interieur entspricht weitgehend dem der Limousine. Für einen Hauch von Exklusivität abseits der Großserie sorgen lediglich weiß hinterlegte und mit einem Chromring eingefasste Instrumente sowie ein Lederlenkrad mit metallisch schimmernden Einsätzen. Die Mehrheit der Käufer wird zudem mutmaßlich die optional angebotene Lederausstattung ordern, die es wie bei der im letzten Herbst auf dem Pariser Autosalon gezeigten 307CC-Studie auch zweifarbig geben wird.

Für den Vortrieb sorgen zunächst zwei 2-Liter-Vierzylinder, die 136 bzw. 177 PS leisten, ersterer ist optional auch mit Automatikgetriebe erhältlich. Möglicherweise wird zu einem späteren Zeitpunkt auch eine Diesel-Variante folgen; eine Entscheidung ist hierüber jedoch bisher nicht gefallen. Diesel und Cabrio sei bei den Franzosen bisher keine sehr beliebte Kombination, hieß es auf Autokiste-Anfrage bei Peugeot. Die Markteinführung des 307 CC ist frühestens für den Spätsommer vorgesehen - echtes Cabrio-Feeling darf also erst für den Sommer 2004 erwartet werden.

Preise sind bisher nicht bekannt, ihre Größenordnung soll erst auf dem Genfer Salon bekannt gegeben werden. Wenn sich Peugeot hier einigermaßen zurückhält, dürfte dem Erfolg des 307CC nichts im Wege stehen - außer dem mitteleuropäischen Wetter vielleicht. Und das nicht nur, weil der schärfste Konkurrent namens VW Golf Cabriolet derzeit und noch bis mindestens Ende 2004 nicht erhältlich sein wird. Gut gebrüllt, Löwe!
text  Hanno S. Ritter
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